Blog des Monats August: Andreas Reufenheuser von 14qm.de

Vor einiger Zeit berichteten wir über den Wohnmobil-Selbstausbau von Ulrich Dolde und möchten Ihnen mit unserem Blog des Monats August ein weiteres Projekt zum Thema “Leben im rollenden Zuhause” vorstellen. Auf seinem Blog www.14qm.de teilt Andreas Reufenheuser seine persönlichen Freiheiten und Erfahrungswerte mit der minimalistischen Lebensführung im Wohnmobil. Nach dem Auszug der Kinder entschied sich das Ehepaar Reufenheuser für das mobile Wohnen: Das Ziel ist ganz Europa, und der Gasherd ist immer dabei. Wir haben Herrn Reufenheuser dazu interviewt.

Interview mit Andreas Reufenheuser

Guten Tag, Herr Reufenheuser. Danke, dass Sie sich Zeit für unsere Interviewfragen nehmen. Erzählen Sie uns doch bitte erst einmal etwas über sich und Ihr Blog „14qm”.

Entstanden ist die Idee aus zwei Begebenheiten. Erstens waren wir es Leid, bei jedem Umzug zwei 7,5-Tonner voller Hausstand zu bewegen. Daneben spielt noch eine Rolle, dass wir gerne den Ort wechseln. Unter anderem haben wir auch schon 5 Jahre in Frankreich gelebt. Wir fingen an, uns zu minimieren und bei der Suche im Netz nach Tipps stießen wir auf diverse Seiten von Menschen, die in Wohnmobilen leben. Damit war beschlossen, dass wir unseren Haushalt auflösen, wenn die Kinder studieren gehen. Das war eine große Hilfe, sie konnten sich mit vollen Händen bedienen.

Im Moment arbeite ich noch als selbstständiger System- und Netzwerkadministrator und betreue Fimennetzwerke, meine Frau arbeitet noch als stellvertretende Marktleitung in der Lebensmittelbranche. Aber wir arbeiten gerade daran, demnächst als digitale Nomaden durch Deutschland und Europa zu ziehen. Mit dem Blog habe ich im April 2013 begonnen, als unser Entschluss feststand.

Morgenstimmung mit Wohnmobil (c) 14qm.de

Wie ist die Idee entstanden, über das Leben im Wohnmobil zu schreiben? Woher bekommen Sie die Inspirationen für Ihre Blogbeiträge?

Die Idee kam durch die anderen Blogs, die ich vorher kennengelernt hatte. Ich finde es spannend, dadurch mit anderen Menschen, auch aus dem Ausland, zu kommunizieren. Außer dem Blog gibt es ja auch noch Twitter, Google+ und Facebook. Inspiration brauche ich im Moment nicht, die Restauration und das neue Leben gibt genug her.

Seit wann sind Sie Wohnmobil-Fan? Was hat den Ausschlag dazu gegeben, dass Sie und Ihre Frau ganz dorthin umgezogen sind?

Eigentlich seit 1992, da waren wir zu zweit das erste Mal mit einem Wohnmobil unterwegs. Viele Möglichkeiten danach gab es nicht mehr, es waren glaube ich drei, da meine Selbstständigkeit dazu kaum Möglichkeiten ließ.

Da unsere Kinder gleichzeitig auszogen, um in entfernten Städten zu studieren, haben wir die Chance ergriffen. Geplant hatten wir einen größeren Zeitraum, bis unsere Kinder fertig mit dem Studium sind, aber man sollte Chancen ergreifen, wenn sie sich bieten. Wenn sie uns jetzt brauchen, sind wir mit unserer Wohnung vor Ort, das ist sehr praktisch.

Manuela Busch-Büchel, Gasprofi - Yehdou-FotografieTipp von Manuela Busch-Büchel:
Auf unsere Blog-Porträts werden wir immer wieder von unseren Kunden angesprochen. Wenn Sie wissen möchten, welche weiteren Projekte wir bereits vorgestellt haben, dann stöbern Sie auf unserer Blog des Monats-Übersichtsseite. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

Das Leben im Wohnmobil

Welche Umstellung war seit dem Umzug in das Wohnmobil die größte für Sie?

Das etwas aufwändigere Wäschewaschen und das Essen. Das Tiefkühlfach ist klein und wir waren plötzlich nur noch zu zweit – mit den Einkaufsgewohnheiten einer vierköpfigen Familie. Wobei letzteres eher dem Auszug unserer Kinder geschuldet ist. Nein, eigentlich gibt es keine große Umstellung… doch, eine: Wir schauen kaum noch Fernsehen. Die Sat.-Schüssel hatten wir bei der Restauration abgebaut und unsere Programme bekommen wir über DVB-T und schauen am Notebook. Aber die Abstände werden immer größer, manchmal läuft zwei Wochen lang kein Fernsehen. Das Radio spielt jetzt eine größere Rolle, zum Glück haben wir uns ein DAB-Radio eingebaut, die Programmvielfalt ist um einiges größer als bei UKW. Favoriten: DRadio Wissen und LoungeFM.

… und welchen Aspekt empfinden Sie seit dem Umzug als den größten Vorteil?

Wir sind frei. Frei von Miet-, Strom-, Wasser und Müllabfuhrkosten. Können sein, wo wir wollen und alles, was wir noch besitzen, ist in unserem Wohnmobil. Dieser Abwurf des ganzen Ballasts ist eines der schönsten Gefühle und ein Riesenvorteil.

Andreas Reufenheuser am Strand (c) 14qm.de

Gibt es Zubehör, das im Wohnmobil besonders häufig zum Einsatz kommt?

Eigentlich sind es nur die Klappstühle :-), Vieles in unserem Wohnmobil ist üblicher Wohnungstandard, also keine spezielle Wohnmobilausführung.

Haben Sie einen Wohnmobil-Stellplatz bzw. Ort, an dem Sie besonders gerne aufschlagen?

Im Moment, ein Ort im Pfälzer Wald, in der Nähe des Weißenbergs. Tolle Aussicht, Ginster und tagelang nicht ein Mensch. Aber wir sind ja erst am Beginn unserer Reise. In drei Wochen geht es von Rastatt über Regensburg, Weimar, mecklenburgische Seenplatte nach Wismar.

Frau Reufenheuser von 14qm.de (c) 14qm.de

Wie informieren Sie sich, wenn Sie selbst einmal Input zum Thema Wohnmobil, wie zum Beispiel zur Restauration, benötigen?

Mittlerweile haben wir viele der Menschen, deren Blogs wir gelesen haben, getroffen. Da kommt einiges Wissen zusammen. Von Treffen Gleichgesinnter, wie das Leerkabinentreffen in Bodenheim und natürlich aus dem Netz.

Welchen Luxus gönnen Sie sich auch im mobilen Zuhause hin und wieder gerne?

Gutes Essen, das ist uns am wichtigsten. Ansonsten gehen wir recht bewusst einkaufen, kaufen auch viel gebraucht und brauchen zum Beispiel nicht immer das neueste Smartphone. Mein Galaxy S1 läuft immer noch.

Gasherd im Wohnmobil

Sie sind stolzer Besitzer eines 4-flammigen Gasherds. Erzählen Sie uns mehr darüber.

Ich koche gerne und hin und wieder sind da vier Flammen sehr nützlich. Vor allen Dingen eines ist klasse, endlich wieder mit Gas kochen – so habe ich es gelernt, aber danach hatten wir an all unseren Wohnorten nur noch Elektroherde.

Und zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Was sind Ihre Pläne für 2014? Gibt es ein Projekt/Vorhaben oder einen Ort, auf das/den Sie sich besonders freuen?

Es wird am 1. September ein neues, großes Projekt beginnen, ein neuer Blog, mehr kann ich aber noch nicht verraten. Wir sind immer gerne in den Niederlanden, an der Nordsee. Wir mögen die Menschen, die Mentalität, die irgendwie wesentlich offener gegenüber neuen Dingen ist. Die Niederlande wirken auf uns moderner. Aber wie ich oben schon anmerkte, wir sind ja erst am Anfang unserer Reise.

GASPROFI dankt Andreas Reufenheuser von 14qm.de für das interessante Interview und die authentischen Einblicke in das Wohnmobiler-Leben. Wir wünschen dem Ehepaar Reufenheuser ein tolle Reise!