Nach einer kurzen Pause im Mai geht es mit der Vorstellung eines Blogs des Monats weiter. Für den Juni hat die GASPROFI-Redaktion Bettina Blass und Ihr Blog www.essenisttoll.de ausgewählt. Kennengelernt haben wir Frau Blass als Teilnehmerin unseres Grillseminars Genial Grillen mit Metin Calis. Ein Gespräch über Ihr Foodblog, gutes Essen und Ihren wunden Punkt, der kleine Elektrogrill auf Ihrem Balkon. Aber lesen Sie selbst.
Interview mit Bettina Blass
Guten Tag, Frau Blass. Vielen Dank, dass Sie sich etwas Zeit für unsere Fragen genommen haben. Erzählen Sie uns doch bitte erst einmal etwas über sich und Ihr Projekt essenisttoll.de.
Das mache ich sehr gerne: Ich bin Wirtschaftsjournalistin und schreibe für Print- und Onlinemedien. Meine Kunden wollen also nur Texte von mir – dabei bietet das Internet so viele andere Möglichkeiten. Darum habe ich essenisttoll.de im Frühjahr diesen Jahres ins Netz gebracht. Dort kann ich mich austoben.
Essenisttoll.de ist kein klassisches Foodblog: Rezepte stelle ich nur in Ausnahmefällen ein. Mir geht es eher um Geschichten rund um Lebensmittel und ums Essen sowie um Menschen. Darum gibt es beispielsweise eine Rubrik „Essen mit Freunden“. Außerdem gehe ich häufig in Köln essen und werde darum oft von Bekannten nach Restauranttipps gefragt. Die kann man auch auf essenisttoll.de nachlesen. Und ich habe beispielsweise eine Schwäche für Aboboxen mit Lebensmitteln. Hierzu gibt es jeweils ein Unboxing des ersten Paketes.
Ihren Blog „Essen ist toll“ gibt es seit Februar 2015. Was fasziniert Sie an der Bloggerei? Und was hat Ihnen letztendlich den Anstoß dazu gegeben, Ihr eigenes Blog zum Thema Essen zu starten?
Richtig, Essen ist toll gibt es seit Februar 2015. Aber es ist nicht mein einziges und vor allem nicht mein erstes Blog. Ich blogge schon seit über zehn Jahren. Ich liebe Blogs, weil ich das Internet mit seinen Möglichkeiten des selbstbestimmten Publizierens großartig finde. Und da ich tatsächlich gerne esse und mir der Diäten- und Schlankheitswahn auf die Nerven geht, habe ich beschlossen einen Gegenpart dazu ins Netz zu bringen. Essenisttoll.de eben. Es macht mir mächtig viel Spaß – vor allem auch, weil die Resonanz der Leser positiv ist.
Wodurch zeichnet sich Ihrer Meinung nach gutes Essen aus?
Schwierige Frage. Die Qualität und Frische von Lebensmitteln spielt eine wichtige Rolle. Konserven und Fertiggerichte kommen bei mir nur im absoluten Notfall auf den Tisch. Gleichzeitig muss gutes Essen nicht zwangsläufig teuer sein. Wir bekommen beispielsweise wöchentlich eine Gemüsekiste mit Produkten von Landwirten aus der Region geliefert. Sie ist nicht teurer als das Gemüse aus unserem Stammsupermarkt, manchmal sogar billiger. Gutes Essen ist für mich außerdem Vielfalt – ich koche auch gerne asiatisch oder südamerikanisch.
Auf Ihrer Über „Essen ist toll“-Seite schreiben Sie, dass Sie gerne kochen und am liebsten täglich. Was haben Sie denn heute in Ihrer Küche gezaubert?
Ratatouille aus Paprika, Aubergine, Zucchini und Tomaten.
Neben diesem Blog haben wir noch viele weitere Projekte vorgestellt – viel Spaß beim Stöbern auf der Blog des Monats-Übersichtsseite.
Übrigens: Wir suchen stets nach weiteren Blogprojekten – bewerben Sie sich!
Grillseminar mit Metin Calis war ein schönes Erlebnis
Was war bisher ihr schönstes Erlebnis in Verbindung mit Ihrem Blog Essen ist toll?
Ohne mich einschleimen zu wollen: das Grillseminar mit Metin Calis. Weil er ein starker Charakter ist. Und weil ich mich multimedial mit Audio, Video, Bild und Text ausleben konnte. Um ein Gegenbeispiel zu nennen: ich war mit einer PR-Agentur im Gespräch, die ein Hotel betreut. Ich hätte dort gerne mit dem Koch gesprochen und in der Küche Bilder gemacht sowie kurze Videoaufnahmen.
Die Hotelleitung wollte das nicht, weil sie Angst hatte, dass ich Bilder veröffentliche, die nicht ihrem ästhetischen Empfinden entsprechen. Darum wollten sie den Beitrag vor der Veröffentlichung sehen. Das habe ich abgelehnt. Es ist total schade, dass es nicht geklappt hat, denn ich glaube, ein Koch hat richtig was zu erzählen. Aber Essenisttoll.de ist eben keine PR-Plattform, sondern mein Blog. Und ich bin Journalisten und nicht das PR-Büro meiner Gesprächspartner. Darum lehne ich Kooperationsanfragen dieser Art ab.
Sie waren auch eine Teilnehmerin unseres Grillseminars „Genial Grillen mit Metin Calis“ und haben über die Erfahrung auf Ihrem Blog berichtet. Welcher Moment ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Mal ganz abgesehen davon, dass die auf dem Pizzastein gebackene Lahmacun einfach ein Knaller war, war es das Interview, das ich nach der Veranstaltung mit Metin geführt habe. Wir hatten beide einige Stunden intensiv gearbeitet, es war spät und zumindest ich war müde. Metin kannte meine Fragen nicht, er hat sich trotzdem auf das Interview eingelassen, und seine Antworten waren super lebendig.
Das GASPROFI-Team testet gerade Burgerläden in Köln und Bonn. Es ist unglaublich wie viele Burgerläden, abseits der Fast Food-Ketten mittlerweile in Bonn und Köln beheimatet sind. Haben Sie einen Lieblingsladen in Bonn oder Köln?
Lustige Frage. Ich liebe Burger und ich probiere gerne Burger-Läden aus. Ich könnte auf Anhieb sagen, wo in Köln ich den schlechtesten Burger aller Zeiten gegessen habe. Aber den besten? Ich stelle fest, dass die Qualität der Burger insgesamt in der Zwischenzeit in Deutschland auf sehr hohem Niveau ist. Das führt aber leider auch zu einem großen Verdrängungswettbewerb. Einen sehr guten Burger habe ich beispielsweise mal in der Friesenstraße gegessen, aber den Laden gibt es schon lange nicht mehr.
Der eigene Grill ist ein wunder Punkt
Die Grillsaison geht bei GASPROFI das ganze Jahr. Wollen Sie nach dem Besuch des Grillseminars nun auch den Grill das ganze Jahr nutzen?
Ach, das ist ein ganz wunder Punkt. Wir haben nur so einen blöden, kleinen Elektrogrill, weil unser Balkon so klein ist. Und nach dem Seminar mit Metin fahre ich total aufs Grillen ab. Aber dann schaue ich unseren Grill an, werde ganz traurig, und lass es dann meistens sein.
Müssen wir als GASPROFI natürlich auch fragen: Wie kochen Sie am liebsten – mit Gas, Strom oder reinem Feuer?
Kochen oder grillen? Ich war einige Wochen als ehrenamtliche Reporterin in Tansania. Dort wurde auf offenem Feuer gekocht. Das hat schon was, abgesehen davon, dass es heftig riecht. Aber im Ernst: Grillen auf Feuer ist in unserer Wohnanlage zu Recht verboten. Unser Elektrogrill ist ein Trauerspiel. Die benutzten Gasgrills beim Seminar mit Metin fand ich schon klasse – alleine, weil sie so schnell heiß werden. Aber wir haben halt leider keinen Gasgrill. Insofern habe ich gar nicht wirklich die Wahl.
Und zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Was sind Ihre Pläne für 2015? Ein Produkt oder Event, auf das Sie sich besonders freuen?
Mit Bezug auf Essen ist toll, vermute ich?
Ja, genau.
Ich habe zwei Recherchen angestoßen, von denen ich hoffe, dass ich sie umsetzen kann: Die eine wäre ein Gespräch mit dem Küchenverantwortlichen auf einem kleinen Kreuzfahrtschiff über seine Arbeit. Die andere zum Thema Tischkultur mit jemandem, der in einem Fünf-Sterne-Hotel fürs Restaurant zuständig ist. Finde ich beides super-spannend. Also drücken Sie mir bitte die Daumen, dass ich das umsetzen kann.
Das machen wir gerne. :)Vielen Dank für das Gespräch.