Blog des Monats Mai: melaniekirkmechtel.de

Melanie Kirk-Mechtel- eine Ernährungswissenschaftlerin, die mit Leidenschaft über Ernährungsthemen auf ihrem Blog schreibt. Dabei legt sie vor allem Wert darauf, wie sie ihre Inhalte kommuniziert. Die Fachjournalistin und PR-Beraterin will sachlich und fundiert informieren, um Ernährungsmythen aufzudecken und zu vermeiden.

Ein Gespräch im Rahmen unserer Kategorie Blog des Monats über die verschiedenen Aspekte der Ernährungswissenschaften, transparente Kommunikation und das Bestreben, seriöse Quellen zum Thema gesunde Ernährung im Netz zu etablieren. Und ums Grillen geht es auch. Ein bisschen (…) lesen Sie selbst.

Interview mit Melanie Kirk-Mechtel

Hallo Frau Kirk-Mechtel. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns nehmen: Erzählen Sie uns doch  bitte erst einmal etwas über sich und Ihren Blog.

Das tue ich gerne: Ich bin 42 Jahre alt und wohne mit meiner Tochter (*2000) und meinem Mann in der Altstadt. Nach Bonn gekommen bin ich 1993 zum Studium der Ernährungs- und Haushaltswissenschaft. In Bonn hatte ich schon von der dritten bis zur achten Klasse die Schule besucht, und weil es mir hier sehr gut gefallen hat, war ich froh, dass es mit einem Studienplatz an der Uni Bonn geklappt hat.

Gearbeitet habe ich dann nach dem Diplom allerdings für 10 Jahre in Köln in einer PR-Agentur. Damit fing es auch an, dass die Kombination von Ernährung und Kommunikation zu meinem beruflichen Weg wurde: Mit der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Kunden aus dem Lebensmittelbereich konnte ich mein Ernährungswissen mit der Lust zum Schreiben verbinden. Nebenbei habe ich immer freiberufliche Projekte umgesetzt, was ich seit 2013 ausgeweitet habe, seitdem ich wieder in Bonn arbeite.

Den jetzigen Blog habe ich im Rahmen eines Mentorings bei Annette Schwindt aufgesetzt, im Netz bekannt als schwindt-pr. Die Entstehung meines Blogs lässt sich dort auch online nachverfolgen.

Melanie Kirk-Mechtel (c) Melanie-Kirk Mechtel
Melanie Kirk-Mechtel

Mit ihrem Blog erreicht Melanie Kirk-Mechtel mehrere Ziele gleichzeitig

Als Oecotrophologin verfolgen Sie doch sicherlich ein bestimmtes Ziel mit Ihrem Blog? Welches wäre das?

In erster Linie dient mein Blog meinem Selbstmarketing. Dort möchte ich zeigen, welche Themen mich interessieren und wie ich schreibe. Wenn es potenziellen Kunden gefällt, ist es natürlich eine tolle Referenz. Andererseits macht es mir einfach Spaß, Ernährungsthemen aufzugreifen und auf meine Weise darzustellen.

Zum Thema Ernährung gibt es ja unendlich viel zu schreiben – oft wird Quatsch verbreitet. Daher finde ich es wichtig, dass Oecotrophologen sich im Web zu Wort melden, denn wir haben den wissenschaftlichen Background und können Gerüchte oder Fakten sachlich und richtig einordnen. Weil ich es viel zu selten schaffe, interessante Themen zu Blogbeiträgen zu verarbeiten, veröffentliche ich jede Woche unter melas Montag Linktipps zu meinen Themen #Ernährung, #Kommunikation und #Grünes.

Woher stammt Ihre Passion für die Themen Ernährung und Kommunikation?

Wie die Kombination von Ernährung und Kommunikation zustande kam, habe ich ja schon vorher beschrieben. Nach dem Abi konnte ich mich weder für eine Naturwissenschaft noch für Germanistik entscheiden, und da ist es dann die Ernährungs- und Haushaltswissenschaft geworden, denn da steckt Vieles drin: neben Ernährungslehre und Diätetik auch Biochemie und Anatomie, Physik, Statistik sowie BWL, VWL und Lebensmittelrecht.

Mit dem Berufseinstieg in die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit war ziemlich schnell klar, dass ich das Richtige für mich gefunden hatte. Nebenberuflich habe ich auch noch Fachjournalismus studiert. Mich hat immer mehr interessiert, wie man Ernährungsthemen in der Öffentlichkeit kommuniziert, als Ratschläge zum Abnehmen zu geben, aber natürlich mache ich mir auch meine Gedanken, wie eine ausgewogene Ernährung aussieht und bilde mich auf diesem Gebiet ständig weiter.

selbstgepflückte Erdbeeren (c) Melanie Kirk-Mechtel
selbstgepflückte Erdbeeren

Was ist Ihrer Meinung nach wichtig für eine gute und gesunde Ernährung? Worauf muss besonders geachtet werden?

Meiner Meinung ist am wichtigsten, bewusst zu essen und in sich hineinzuhorchen, was der Körper gerade braucht. Das haben leider viele Menschen verlernt. Am Ende des Tages sollte natürlich die Kalorienbilanz stimmen, also genau so viel Energie aufgenommen werden, wie verbraucht wird.

Mit einem abwechslungsreichen Speiseplan, der viel Obst und Gemüse, reichlich Eiweiß und komplexe Kohlenhydrate sowie gute Fette liefert, bekommt man in der Regel alle Nährstoffe, die man braucht, auch ohne die sogenannten Superfoods oder Nahrungsergänzungsmittel. Wer regelmäßig frisch kocht, bekommt außerdem ein gutes Gefühl für eine ausgewogene Ernährung und genießt das Essen automatisch viel bewusster.

Sascha Busch, GasProfi - Yehdou Fotografie Tipp von GASPROFI-Geschäftsführer Sascha Busch:
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Nachhaltigkeit – auch ein Thema für die Ernährungswissenschaftlerin

Das Thema Nachhaltigkeit liegt Ihnen ebenfalls besonders am Herzen – wie genau setzen Sie diese um?

Nachhaltigkeit ist ja auch bei der Ernährung ein riesengroßes Thema. In unserer Familie kommt nur ganz selten Fleisch auf den Tisch, dafür aber viel Gemüse, das wir je nach Saison und möglichst aus der Region auswählen.

Das muss nicht immer bio sein, aber meistens ist es das schon. Außerdem gehen wir fast jeden Tag zu Fuß einkaufen, möglichst nur das, was wir tatsächlich brauchen, damit wir nicht so viel wegschmeißen müssen. Ein Auto haben wir gar nicht. Und auch ansonsten schauen wir, dass wir unseren Konsum zügeln, Öko-Waschmittel verwenden etc. – so kleine Dinge eben, die jeder machen kann.

Woher holen Sie sich Inspiration für Ihre Gerichte? Zeitschriften, andere Blogs, ein bekannter Star-Koch?

Wenn ich koche, greife ich meist auf meine private Rezeptsammlung zurück, häufig aber auch auf meinen Pinterest-Account. Denn dort speichere ich Rezepte, die mir zwischendurch auf Facebook oder irgendwo anders im Internet begegnen.

Pfannkuchen mit Mangold (c) Melanie Kirk-Mechtel
Pfannkuchen mit Mangold

Haben Sie ein Spezialtipp für Gewürze oder Zutaten, die jedes Gericht aufpeppen und verfeinern?

Frische Kräuter sind ja gerade im Frühjahr in Hülle und Fülle zu haben. Ich finde, die dürfen in keinem Gericht fehlen. Neben den Klassikern Petersilie, Schnittlauch, Dill und Basilikum verwende ich auch gerne Bärlauch oder Sauerampfer für Salate, Suppen oder Omeletts.

Das müssen wir als GasProf4 natürlich fragen: Wie grillen Sie am liebsten – mit Gas, Strom oder reinem Feuer?

Da wir keinen Garten haben, grillen wir meistens bei Freunden. Dort wird überwiegend Kohle verwendet. Was ich beim Gasgrill gut finde, ist, dass er schnell heiß wird und man die Hitze gut steuern kann.

Das hat mir auch beim Gasherd immer gut gefallen. Leider haben wir in der jetzigen Wohnung keinen Gasanschluss. Ganz selten holen wir auch mal den Elektrogrill vom Küchenschrank, aber das ist für mich nicht das richtige Grillerlebnis.

Wenn Sie nur drei Lebensmittel auf eine einsame Insel mitnehmen dürfen, welche wären das und wieso?

Ich würde mich für Nudeln, Tomatensoße und Parmesan entscheiden. Das ist ein komplettes Essen, das immer lecker schmeckt und einigermaßen ausgewogen ist.

selbstgemachte Erdbeerkonfitüre (c) Melanie Kirk-Mechtel
selbstgemachte Erdbeerkonfitüre

Und zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Was sind Ihre Pläne für die zweite Hälfte von 2016? Gibt es da ein spezielles Event oder Vorhaben, auf das Sie sich besonders freuen?

Ich freue mich auf das Nachhaltigkeitscamp, das am 24. Juni in Bonn stattfindet. Das ist ein Barcamp, also eine Art offene Konferenz, zu Nachhaltigkeitsthemen, zu der jeder einen Beitrag leisten kann. Ich bin gespannt auf die Vielfalt der dort angebotenen Sessions und freue mich darauf, neue Kontakte zu knüpfen.

Sicherlich werde ich auch in meinem Blog darüber berichten. Außerdem kann ich es kaum erwarten, bald Erdbeeren selbst zu pflücken und wieder Konfitüre zu kochen – selbst gemacht schmeckt sie einfach am besten. Auch meine Tomatenpflänzchen, die ich im Eierkarton vorgezogen habe, sind mittlerweile ins Hochbeet umgezogen. Da bin ich gespannt auf die Ernte!

Vielen Dank. :)

Tomatenpflänzechen (c) Melanie Kirk-Mechtel
Tomatenpflänzchen

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