Seien wir mal ganz ehrlich! Wer hat große Lust sich nach einem anstrengenden 8-Stunden-Arbeitstag ein raffiniertes Gericht zu überlegen und dann auch noch die Zutaten dafür im Supermarkt einzukaufen? Wohl die wenigsten. Seit einiger Zeit hat sich eine Reihe von Anbietern am Markt genau diesem Problem angenommen. Wir hatten auf der eat&Style Messe in Köln Gelegenheit, uns mit Matthias Stocker vom Berliner Anbieter HelloFresh über dieses Konzept zu unterhalten. Als Kunde erhält man bei HelloFresh leckere Rezepte für eine ganze Woche und bekommt diese anschließend zusammen mit den benötigten Zutaten in Boxen nach Hause geschickt. Alles frisch! Ein Gespräch über das Unternehmen HelloFresh, Lebensmittel in Boxen und das Entstehen von Kochideen. Aber lesen Sie selbst. :-)
Guten Tag Herr Stocker. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für unsere Frage genommen haben. Stellen Sie sich und das Konzept des Rundum-Sorglos-Pakets von HelloFresh doch bitte kurz vor.
Hallo GASPROFI, es freut mich, dass ich mich und vor allem HelloFresh hier vorstellen darf. Ich heisse Matthias und habe lange Zeit bei der Daimler AG gearbeitet. Mich hatte allerdings schon immer interessiert, wie das so ist eine Firma aufzubauen, ausserdem koche ich leidschaftlich gern. HelloFresh als junges Unternehmen (Start-Up) welches auch noch Kochboxen anbietet, war dementsprechend genau die richtige Entscheidung. Die Kochbox ist dabei ähnlich einer Bio- oder Gemüsekiste. Zuerst mal eine Box mit frischen und gesunden Lebensmitteln, die direkt vor die Haustür geliefert werden. Der Clou hier ist allerdings, anders als bei den Gemüsekisten, dass die Rezepte gleich dabei sind und die Zutaten perfekt portioniert ankommen.
Wie lange arbeiten Sie schon für das Unternehmen Hello Fresh und was gehört zu Ihrem Tätigkeitsbereich?
HelloFresh wurde im November 2011 gegründet. Allerdings wurden die ersten Boxen erst Anfang 2012 und nur im Großraum Berlin ausgeliefert. Seitdem sind wir rasant gewachsen. So lieferten wir bereits ab Sommer 2012 in allen Großstädten in Deutschland aus und im Herbst wurde der Schritt gewagt, die Lieferung auf ganz Deutschland auszuweiten. Zudem gibt es HelloFresh noch in Österreich, den Niederlanden, dem United Kingdom sowie in Australien und den USA. Ich persönlich betreue unsere Kommunikationskanäle, wie zum Beispiel Presse und Soziale Medien und arbeite aber auch an Kooperationen im Medienbereich.
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Ihre Kochboxen bieten Ihren Kunden wöchentlich neue Rezepte und liefern Ihnen dafür die frischen Zutaten direkt vor die Haustür. Wie entstand die Idee für das Konzept der exklusiven Kochbox? Und was ist Ihr Ziel?
Die Gründer von HelloFresh, Dominik Richter, Thomas Griesel und Jessica Nielsson kannten sich bereits aus dem Studium, beziehungsweise dem ersten Job. Allen dreien ist die Freude am Kochen gemein, welche allerdings durch den Job bedingt oft zu kurz kam. Letztendlich suchte man privat nach einer Lösung den Supermarkt, aber auch Fast- und Convenience-Food außen vor zu lassen, wurde allerdings nicht fündig. Daraufhin reifte die Idee doch selbst eine Lösung für alle Kochfreunde mit dem selben Problem anzubieten.
Die Kochboxen gibt es in verschiedenen Varianten. Zwischen welchen Möglichkeiten kann der Kunde wählen?
Im Moment kann die Kochbox als Classic-Box mit Fleischgerichten oder aber als Veggie-Box bestellt werden. Zudem kann man auswählen, ob man drei oder fünf Mahlzeiten für jeweils zwei oder vier Personen erhalten möchte. In den Großstädten kann man sich die Box entweder Dienstagabend liefern lassen um unter der Woche zu kochen oder aber am Donnerstag um das Wochenende zum Kochen zu nutzen. Außerhalb der Großstädte liefern wir Mittwochs und Donnerstags.
Viele Bürger haben schon Schwierigkeiten sich jeden Tag zu überlegen, was man denn heute schon wieder kocht. Aber Sie liefern Ihren Kunden Woche für Woche neue Rezepte. Wie entstehen all diese Rezepte in Ihrer Testküche? Und woher holt sich das HelloFresh Team die Ideen?
Erst einmal gilt es hier anzumerken, dass die Rezepte nicht zentral entstehen. Das bedeutet, dass jedes Land seinen eigenen Koch hat. So ist dies in England zum Beispiel Patrick Drake, ein relativ bekannter Koch. In Deutschland werden die Rezepte allein von Sophie, unserer „Chefköchin“, erstellt die unter anderem auch mit Krauted Haus in Berlin, auch einen Supper-Club auf die Beine gestellt hat. Sophie ist also dafür verantwortlich die Rezepte für Deutschland zu erstellen. Dies ist keine einfache Aufgabe wenn man bedenkt, dass alle Mahlzeiten nach maximal 20-40 Minuten auf dem Tisch stehen sollen, die Gerichte zwischen 500 und 750 Kcal beinhalten sollen und sich nicht wiederholen dürfen. Trotzdem haben wir es dank exzessivem Testkochen und Kundumfragen geschafft die Zufriedenheit mit unseren Gerichten immer weiter anzuheben. Selbstverständlich tauschen sich die Länder aber auch untereinander mit den besten Rezeptideen aus.
Vor Weihnachten sind wir alle auf der Suche nach einem passenden Geschenk für die Lieben. In exklusiver Zusammenarbeit mit Foodist bietet Hello Fresh eine Weihnachtsbox an. Was verschenkt man für Inhalte mit der Spezial-Box?(Die Weihnachtsbox ist noch bis zum 31. Januar erhältlich)
HelloFresh versorgt Euch in der Weihnachtsbox mit allem, was man für einen gelungenen Kochabend benötigt: ein Schürze, einen Bratenwender und viele tolle Rezepte! Damit könnt ihr direkt loskochen. Die in der Box enthaltenen Rezepte wurden von unseren Kunden bereits bestens bewertet. Ausgewogen und gesund – genau das richtige für die Zeit nach Weihnachten und die guten Vorsätze im neuen Jahr! Zudem haben auch verschiedenste Partner von uns Produkte beigesteuert. So findet man in der Box ausser unseren Beigaben auch noch:
- Joe & Seph’s – Mince Pie Popcorn
- The Grown Up Chocolate Company – Very Naughty Nutty Nougat Bar
- ANNIs Made By Mums – Wilde Preiselbeere Confit
- Ankerkraut – 9 Pfeffer Symphonie
- Heißer Hirsch – Tierisch guter Glühwein
- Joe’s Tea Company – Christmas Chai Rooibos
- BiteBox – Mango Jango (Einzelvariante, ohne Box)
Die frischen Zutaten stammen von ausgewählten Partnern und Qualitätssicherung wird groß geschrieben bei HelloFresh. Was beinhaltet Ihre Qualitätssicherung? Wie garantieren Sie die Frische auf dem Transportweg?
Wir versuchen unseren Einkauf so gut es geht unabhängig von den verschiedenen Großanbietern zu gestalten. So arbeiten wir teilweise direkt mit den Produzenten unserer Lebensmittel zusammen, damit wir einen besseren Einfluß auf die Qualität der Produkte nehmen können. Zudem bewerten wir unsere Lieferanten Woche für Woche erneut und bauen unser Netzwerk ständig aus. Steffi, bei uns für die Qualitätssicherung zuständig, hat auch überhaupt keine Probleme damit bei ungenügender Qualität einer Lieferung den Lieferanten zu wechseln. Unsere Box ist der Kontaktpunkt schlechthin zu unseren Kunden. Da muss die Qualität einfach passen. Um die Frische der Produkte zu gewährleisten liefern wir in den Städten mit Kühltransportern aus. Die Kühlkette wird so niemals unterbrochen. Für die Lieferungen außerhalb der Großstädte haben wir eine Art Kühlzelle aus Schafswolle entwickelt. Zusammen mit Coolpacks bleiben empfindliche Lebensmittel so auch im Hochsommer auf Kühlschranktemperatur.
Nun sind Sie den ganzen Tag von Lebensmitteln, neuen Gerichten und wahrscheinlich vielen leckeren Gerüchen umgeben. Wie gerne kochen Sie selber?
Ich selbst koche für mein Leben gern. Ich habe die Liebe zu gutem Essen schon von Kind auf in die Wiege gelegt bekommen und wenn bei uns gekocht wurde, war ich nicht mehr aus der Küche zu bekommen. Das ist auch so erhalten geblieben. So bin ich zum Beispiel regelmäßig Testkoch bei uns in der Küche und wenn nicht, dann gehe ich den Testköchen auf die Nerven, weil ich immer alles probieren will. Allerdings bin ich damit bei HelloFresh nicht allein. Eine gewisse Affinität zu gutem Essen und zum Kochen ist eine Voraussetzung um bei HelloFresh zu arbeiten.
Müssen wir als GASPROFI natürlich auch fragen: ;-) Wie kochen Sie am liebsten, auch im HelloFresh Kochstudio- mit Gas, Strom oder reinem Feuer?
Im HelloFresh Büro wird mit Strom gekocht, mit Gas oder offenem Feuer dürfen wir hier aufgrund der Gebäudesicherheit nicht hantieren. Ich persönlich bin allerdings ein sehr großer Fan von Gasöfen. In der Studenten-Wohngemeinschaft in der ich gewohnt habe, hatten wir einen uralten Gas-Ofen. Darin haben wir sicherlich zwei mal pro Woche Pizza selbst gemacht. Dank einer Steinplatte, die wir in den Ofen gelegt haben konnte man die Pizza vom Italiener nicht mehr unterscheiden. Sowas kann ein Elektro-Ofen einfach nicht. Im Sommer darf es dann gerne auch mal das offene Grillfeuer sein. Letztendlich kann man aber Strom, Gas und Elektro schwer miteinander vergleichen. Jede Art zu kochen hat seine Vor- und Nachteile.
Und zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Was sind die Pläne für die nächsten Monate? Gibt es eine Aktion oder auch eine Veranstaltung auf die Sie sich besonders freuen?
Selbstverständlich arbeiten wir wie verrückt daran unsere Qualität zu verbessern und unsere Produktpalette zu erweitern. Konkret werden wir das neue Jahr aber allerdings erst mal mit einem Rückblick beginnen. So werden die ersten Boxen im Jahr 2014 die von unseren Kunden ausgewählten Top 10 Veggie- und Classic Gerichte aus dem Jahr 2013 enthalten. Ab Ende Februar werden wir dann unser Sortiment um eine neue Box erweitern. Mehr darf ich dazu allerdings noch nicht verraten.
Herr Stocker, vielen Dank für das Interview.