Blog des Monats im Oktober: Bushcooks kitchen von Dorothée Beil

Es ist mal wieder soweit: Für das GASPROFI-Blog des Monats Oktober haben wir Dorothée Beil mit bushcooks kitchen ausgewählt. Das Blog ist ihr kulinarisches Archiv und  hier ist alles gerne gesehen, so lange es aus frischen Zutaten ohne Helferlein oder Fertigprodukte gekocht wurde. Im Gepäck hat Frau Beil stets ein gutes Messer, eine Microplane-Feinreibe, eine Grätenzange, einen Sparschäler, eine Pfeffermühle und ein Pürierstab, der Rest findet sich – egal wo sie kocht. Zuhause sind die Grundzutaten für Risotto stets vorrätig und die Inspiration für Rezepte ist allgegenwertig. Erfahren Sie hier mehr über unsere Bloggerin der Monats Oktober.

Guten Tag Frau Beil. Vielen Dank, dass Sie sich etwas Zeit für unsere Fragen genommen haben. Erzählen Sie uns doch bitte erst einmal etwas über sich und Ihr Blog „bushcooks kitchen“.

Meinen Blog “bushcooks kitchen” habe ich vor knapp 4 Jahren gestartet, um Rezepte und kulinarische Informationen immer online zur Verfügung zu haben. Oft werde ich gefragt, wie es zu dem Namen gekommen ist. Mein Mann und ich haben viele Reisen nach Afrika unternommen. Dort habe ich sehr bewundert, unter welchen Umständen die Safariköche fantastisches Essen zaubern. Als ich mich in einem Kochportal anmelden wollte, wählte ich die Berufsbezeichnung bushcook als nickname. Und dieser Name ist mir geblieben.

Der Blog ist immer noch mein kulinarisches Archiv und bitte nicht lachen, ich schaue da selbst viele Dinge nach. Neben den Rezepten gibt es dort auch Einkaufshinweise, Links zu Landkarten mit kulinarischen Adressen, Kochbuch-Rezensionen, Berichte von Restaurant-Besuchen, Kochkursen, kulinarischen Events und Messen und vieles mehr. Eben einfach das, was ich erlebe und was mich interessiert. Ich verstehe mich dabei nicht als Kritiker, sondern als Berichterstatter. Über negative Erlebnisse berichte ich kaum, weil ich mich kein zweites Mal ärgern möchte. Wenn etwas nicht so war, wie es mir gefällt, dann gibt es eben keinen Bericht und keinen Eintrag in meine Empfehlungen.

Und welche Rezepte lassen sich dann auf dem Blog finden? Gibt es hier einen Schwerpunkt?

Da ist so ziemlich alles dabei, was man sich vorstellen kann. Nur Backrezepte gibt es sehr wenig, das ist nicht meine Leidenschaft. Ich koche gerne Menüs und mache gerne Obst pikant ein. Fleisch- und Fischgerichte sind genauso dabei, wie auch vegetarische oder vegane Rezepte. Es gibt Rubriken für saisonale Rezepte, für Länderküchen quer über den Globus, für Alltagsküche genauso wie Gerichte aus der Sterneküche. Bei mir ist alles gerne gesehen, wenn es aus frischen Zutaten ohne Helferlein oder Fertigprodukten gekocht wurde.

Chicoree (c) bushcook.de

Wann und wie haben Sie Ihre Leidenschaft zum Kochen entdeckt? Gibt es Hilfsmittel und Zubehör, auf das Sie nicht verzichten können?

Die Leidenschaft zum Kochen war einfach immer schon da. Ich könnte gar nicht sagen, wann ich die entdeckt habe. In den Ferien durfte ich immer ein paar Tage bei meiner Oma verbringen. Meine Großmutter war eine begnadete Köchin und stammte aus einem gastronomischen Elternhaus. Wir haben immer zusammen gekocht und das war ganz selbstverständlich für mich.

Auf Reisen koche ich oft für unsere Freunde und ich kenne oft die Küchensituation vor Ort nicht. Es gibt wenig Dinge, die ich mitnehme, um für alle Zutaten gerüstet zu sein. Im Gepäck sind immer ein gutes Messer, eine Microplane-Feinreibe, eine Grätenzange, ein Sparschäler, eine Pfeffermühle und ein Pürierstab. Mit allem anderen arrangiere ich mich vor Ort.

Kapuzinerkresse Tarte (c) bushcook.de

Hat sich etwas an Ihrem Kochverhalten verändert, seitdem Sie Ihr Blog betreiben?

Von einem veränderten Kochverhalten möchte ich nicht sprechen. Natürlich entwickle ich mich weiter und lerne ständig dazu. Aber das war vor dem Blog nicht anders.

Sie sortieren Ihre Rezepte nach Themenbereichen, wie saisonale Gerichte, Menüs, vegetarisch und Fingerfood, über die Social Media Plattform pinterest. Wie eng spielen Ihrer Meinung nach Geschmack- und Sehsinn beim Essen zusammen?

Die Optik spielt natürlich bei Gerichten eine große Rolle. Ich bemühe mich auch darum, jeden Teller ansprechend anzurichten. Das gilt aber auch für ein ganz einfaches Abendessen für meinen Mann und mich. Bei den Fotos für den Blog ist es mir schon wichtig, dass es appetitlich aussieht. Trotzdem versuche ich möglichst wenig Aufwand zu betreiben. Schließlich soll das Gericht noch warm gegessen werde. Den aktuellen Trend der Food-Fotografie in den Blogs werde ich nicht mitgehen. Ich sehe keinen Sinn darin, jede Menge Zutaten noch um den Teller herum zu placieren. Meiner Meinung nach sollte der Teller für sich sprechend sein und nicht die zusätzliche Dekoration.

Dessert (c) bushcook.de

Wie entstehen Ihre Rezepte? Woher bekommen Sie die Kochinspirationen?

Die Inspiration ist allgegenwärtig. Manchmal ist es ein anderer Blog-Beitrag, eine neue Zutat, ein Restaurantbesuch, ein Kochkurs, eine Fernsehsendung, ein Gespräch mit Gleichgesinnten und und und. Viele Rezepte entstehen natürlich durch meine große Leidenschaft für Kochbuch-Rezensionen.

Meist empfehlen Sie zu Ihrer Rezeptvorstellung auch gleich den passenden Wein. Macht das passende Getränk für Sie ein Menü erst perfekt?

Ja, darauf achte ich sehr. Ich trinke nicht gerne Cola oder Limonaden zum Essen, da würde ich immer ein neutrales Mineralwasser bevorzugen. Wenn das passende Getränk zu einem Gericht serviert wird, erhöht das den Genuss. Das muss nicht immer Wein sein. Ich habe schon spannende Menüs mit alkoholfreier Begleitung, Whiskey oder Cocktails erlebt. Es sollte halt passend sein. Bei der nächsten Gelegenheit möchte ich unbedingt ein asiatisch inspiriertes Menü mit einer Teebegleitung ausprobieren.

Haben Sie ein Lieblingsrezept, das Sie in besonderem Maße empfehlen können? Oder auch eines für den Fall, dass spontan Gäste da sind und es mal schnell gehen muss?

Das mit dem Lieblingsrezept ist sehr schwer bei mir, weil ich einfach viel zu viele Dinge gerne esse. Eigentlich esse ich alles, außer Sauerkraut. Ich bevorzuge grundsätzlich saisonale und regionale Produkte. Da bin ich aber nicht dogmatisch und kaufe auch mal asiatische Produkte oder hochwertiges Fleisch oder Fisch aus anderen Regionen. Das bleiben aber eher die Ausnahmen.

Abends koche ich immer frisch. Sollten spontan Gäste dazu kommen, dann würde ich das erweitern, damit die Menge für alle reicht. Das kann ein zusätzlicher Salat oder eine kleine Vorspeise sein. Wenn das nicht funktioniert, dann gibt es für alle eben ein Risotto. Die Grundzutaten dafür habe ich immer im Haus und für eine Variation reicht es wahrscheinlich auch noch.

Lachs_Avocado (c) bushcooks kitchen

Auf Ihrem Blog rezensieren Sie von Zeit zu Zeit auch Kochbücher. Welches kulinarische Buch hat Ihnen im Jahr 2014 besonders gut gefallen und warum?

Diese Frage kann ich gar nicht gut beantworten. Ich liebe Kochbücher seit meiner Kinderzeit und habe in vielen Jahren eine sehr stattliche Sammlung von bald 2.500 Stück zusammengetragen. Bei meinen Rezensionen betrachte ich auch die Zielgruppe, für die das Buch besonders gut geeignet ist. Unter diesem Blickwinkel haben mir fast alle Bücher sehr gut gefallen, die ich in diesem Jahr rezensiert habe. Sie sind auch viel zu unterschiedlich, um sie zu vergleichen. Wenn ich unbedingt eines hervorheben muss, dann ist das “Wild grillen” von Tom Heinzle, weil es das Überraschendste war. Der Erfolg der Kochbücher ist ungebrochen und für jedes Thema gibt es eine große Bandbreite von Büchern am Markt. Das gilt auch für das Trendthema Grillen und für das traditionelle Thema Wild. Ich kenne kein anderes Buch, das diese beiden Themen vereint.

Sascha Busch, GasProfi - Yehdou Fotografie Tipp von GASPROFI-Geschäftsführer Sascha Busch:
Mittlerweile haben wir ein weiteres tolles Buch gefunden, dass diese beiden Themen vereint – für mehr Informationen darüber empfehle ich Ihnen unsere Buchvorstellung Wild Kitchen Project. Viel Spaß beim Entdecken neuer Ideen!

Die Grillsaison geht beim GASPROFI das ganze Jahr. Nutzen Sie auch den Grill das ganze Jahr über?

Mit immer größerer Begeisterung grillen wir das ganze Jahr über. Glücklicherweise haben wir einen kleinen Garten und können den Grill stehen lassen.

Müssen wir als GASPROFI natürlich auch fragen: ;-) Wie kochen Sie am liebsten – mit Gas, Strom oder reinem Feuer?

In meiner ersten eigenen Wohnung hatte ich einen Gasherd mit Gasbackofen. Dem Gasherd habe ich immer schmerzlich vermisst. Einen Gasbackofen möchte ich nicht mehr haben. Viele Jahre habe ich mit normalen Herdplatten und einem Ceranfeld gekocht. Da waren mir die Vorteile von Gas sehr transparent. Vor einem guten Jahr ist “Indie” bei mir eingezogen. Er ist ein AEG-Induktionsherd und jetzt kann ich sehr gut auch ohne Gas leben.

Kichererbsengericht (c) bushcook.de

Und zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Was sind Ihre Pläne für 2015? Gibt es da ein (saisonales) Produkt, Event oder Vorhaben, auf das Sie sich besonders freuen?

Mein kulinarisches Leben ist eine gute Mischung aus Fixpunkten und unvorhergesehenen Dingen und genau so passt mir das. Besonders freue ich mich auf die jährlichen Besuche bei unseren Freunden vom Weingut Stein an der Mosel, dem Waldschlößl-Kulinarik-Festival von Lucki Maurer und auf eine Revival-Tour mit guten alten Freunden ins Elsass. Aus Sicht des Blogs freue ich mich besonders auf den 4. Blog-Geburtstag im Februar, zu dem ich wieder ein Event veranstalten werde.

Vielen Dank für das Interview, Frau Beil. :-)