Ob als Gasgemisch beim Grillen, in Gaskartuschen für den Campingkocher, bei Gaslötbrennern oder mit Flüssiggas fahrenden Autos – das Flüssiggas Butan spielt eine wichtige Rolle für Industrie, Handwerk und Endverbraucher.
Wir beantworten Ihnen in unserem aktuellen Blogbeitrag die häufigsten Fragen zum sicheren Umgang mit Butan.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Unterschied zwischen Butangas und Propangas?
Neben der anderen chemischen Zusammensetzung (Butan: C4H10, Propan C3H8) besteht der Unterschied vorrangig in den spezifischen Eigenschaften. So verdampft Butangas ungefähr bei 0°C, Propan erst bei ca. -40°C. Dementsprechend eignen sich Propangasflaschen besser für Anwendungen im Freien und bei Kälte. Darüber hinaus sind auf dem Markt auch Gemische dieser beiden Gase erhältlich.
Butan- und Propangas weisen auch Unterschiede beim Energiegehalt auf: Propan hat sowohl einen höheren Heiz- als auch Brennwert. Die Flaschen weisen oft verschiedene Farben auf (blaue Butangasflaschen, graue Propangasflaschen). Das ist jedoch unverbindlich und eher der Tatsache geschuldet, dass in Deutschland beinahe nur Butangasflaschen der Marke Campingaz erhältlich sind.
Temperatur von Butan und Propan
Gerade beim Löten stellen sich viele die Frage, wie sehr sich die Flammentemperaturen von Butan und Propan unterscheiden. Diese sind jedoch nur recht gering:
- Butan: 1895°C mit Luft, 2850°C mit Sauerstoff
- Propan: 1925°C mit Luft, 2850°C mit Sauerstoff
Die Zündtemperatur (Zündpunkt) liegt bei 490°C (Butan) bzw. 510°C (Propan).
Wieviel kWh enthält 1kg Butangas?
Der gewichtsspezifische Heizwert beträgt 12,7 kWh/kg. Der Wert liegt damit leicht unter dem von Propan (12,9) und Erdgas (13,6), ist aber wesentlich effizienter als leichtes Heizöl (10,0 kWh pro Kilogramm).
Ist Butangas zum Heizen geeignet?
Ja, prinzipiell schon. Beachten Sie allerdings den niedrigen Siedepunkt von ca. 0°C. Im Winter ist Propan also die bessere Wahl. Klassische Verwendungszwecke von Butan befinden sich daher eher in geschlossenen Räumen.
Beim Camping kommt das Gas eher bei höheren Temperaturen zum Einsatz, teilweise in Form von Kartuschen. Für weitere Informationen dazu empfehlen wir Ihnen auch unseren Gaskartuschen-Ratgeber.
Was ist schwerer, Luft oder Butangas?
Butangas ist schwerer. Deshalb sinkt es zu Boden und kann sich in Kellerräumen ansammeln. Das ist gefährlich, denn so verdrängt es den Sauerstoff und dann besteht Erstickungsgefahr. An dieser Stelle verweisen wir auch auf unsere Abschnitte zur richtigen Lagerung von Butangas.
Was entsteht bei der Verbrennung von Butangas?
Bei der Verbrennung von Butan (C4H10) unter Sauerstoff (O2) entsteht CO2 und H2O.
Welches Gas zum Grillen: Butan oder Propan?
Aufgrund der besseren Eigenschaften bei kalten Temperaturen ist beim Grillen mit dem Gasgrill Propan dem Butan vorzuziehen. Außerdem ist normalerweise bei der Anschaffung deutlich günstiger. Ein Vorteil von Butangasflaschen (vor allem bei Transport und dem mobilen Einsatz) ist dagegen das geringere Gewicht.
Wie gefährlich ist Butangas?
Butan (UN-Nummer 1011, Gefahrenzahl 23) ist zwar nicht giftig, dafür aber hochentzündlich, erstickend. Zudem wirkt es auf den menschlichen Körper in größeren Dosen narkotisierend. Dementsprechend sollten Sie unbedingt – wie generell beim Umgang mit dem Gefahrengut Gas – eine gewisse Vorsicht walten lassen (siehe dazu auch den nächsten Abschnitt).
Es erklärt sich zudem von selbst, aber an dieser Stelle trotzdem noch einmal der Hinweis: Butangasflaschen stehen unter Druck. Bei Erwärmung kann der Behälter bersten.
Butangasflaschen sicher transportieren
Der Transport von Flüssiggasen, zu denen Butan zählt, unterliegt den ADR-Bestimmungen (Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße). Beachten Sie deshalb folgende Sicherheitshinweise:
- Vor Fahrtantritt Flaschenventile schließen, mit Verschlussmutter sichern und Schutzkappe anbringen – auch bei leeren Flaschen
- Flaschen nicht werfen
- Die Butangasflaschen gegen Umstürzen, Umfallen und ähnliche Bewegungen sichern
- Bei geschlossenen Fahrzeugen (bspw. im PKW) muss eine ausreichende Belüftung gewährleistet sein – Fenster geöffnet lassen
- Butangasflaschen im PKW nur kurzzeitig transportieren
- Rauchen oder offenes Feuer ist in der Nähe der Fahrzeuge natürlich verboten
- Während der Be- und Entladung den Motor abstellen
Zu weiteren Informationen verweisen wir auf unseren Beitrag zum Transport von Propangasflaschen im PKW, bei denen ganz ähnliche Regelungen gelten.
Wie viele Gefahrgutpunkte hat Butangas?
Butan ist laut ADR ein Gefahrgut der Klasse 2. In der Beförderungsgruppe 2 errechnet sich die Punkteanzahl anhand des Nettogewichtes. Insgesamt beträgt die Transportfreigrenze für Butangasflaschen – ohne weitere Ausrüstung für Gefahrgut – 333 kg (Nettogewicht).
Sie haben weitere Fragen zum sicheren Umgang mit Gasen und gasführenden Teilen? Dann empfehlen wir Ihnen einen Blick in unser Gaslexikon. Dort haben wir weitere hilfreiche Beiträge rund um dieses Thema für Sie gesammelt.
Darf ich Butan selber be- oder umfüllen?
Die Be- und Umfüllung von Butangasflaschen von privater Seite ist verboten. Das darf (und soll!) nur durch fachkundige Experten bzw. zugelassene Füllbetriebe durchgeführt werden. Denn ansonsten gefährden Sie nicht nur sich selbst, sondern auch umstehende Personen. Mehr zur Abgabe finden Sie übrigens auch in unserem Blogbeitrag zur Entsorgung von Gasflaschen.
Für sogenannte Handwerkerflaschen, die maximal ein Liter Volumen aufweisen und besondere Füll- und Entnahmeventile, gibt es besondere Regelungen. Diese dürfen auch außerhalb zugelassener Füllbetriebe befüllt werden – allerdings nur bei Einhaltung von verschiedenen Regeln, die wir weiter unten verlinkt haben.
Wie nutze und lagere ich Butan richtig?
Generell gelten hier ganz ähnliche Regelungen und Vorschriften, wie wir sie auch in unserem FAQ zum Propangas festgehalten haben. Dennoch an dieser Stelle einige wichtige Hinweise zur Nutzung von Butan:
- Zur Entnahme die Flasche immer aufstellen, nicht hinlegen
- Sichern gegen ein mögliches Umstürzen (beispielsweise mithilfe von Ketten)
- Schutz vor mechanischen und anderweitigen Beschädigungen sowie Zugriffen von Unbefugten sicherstellen
- Vereisungen an der Flasche niemals mit Feuer oder anderen künstlichen Wärmequellen behandeln
- Gaszufuhr beim Austausch oder nach Arbeitsschluss unterbrechen
- Nicht genutzte Flüssiggasflaschen mit Verschlussmuttern und Schutzkappe schützen.
Zur Lagerung von Butangasflaschen ist folgendes festzuhalten:
- Gasflaschen nicht im Keller, Gängen, Garagen, Arbeitsräumen oder in Flucht- und Rettungswegen lagern, sondern im Freien
- Auch nicht in der Nähe von Kellerfenstern, Gullys oder Öffnungen, die zu tiefer gelegenen Räumen führen, aufbewahren
- Aufgrund des steigenden Drucks bei Temperaturerhöhung von Wärmequellen fernhalten – auch nicht in der Sonne aufbewahren
- Brennbare Stoffe in der Nähe vermeiden
- Für eine ausreichende (Be)Lüftung sorgen
- Angrenzende Räume müssen feuerbeständige Wände und Decken aufweisen
- Der Raum muss mindestens einen schwer entflammbaren Fußboden haben
- Bei der Lagerung von mehr als 25 Flüssiggasflaschen darf sich der Raum nicht über oder unter Räumen befinden, in denen sich Personen dauernd aufhalten
Sie haben Fragen zum korrekten Anschließen von Reglern an Butangasflaschen? Dann empfehlen wir Ihnen unsere Anleitung: Gasregler an Gasflasche anschließen.
Sollten Sie bei der Handhabung mit Butan oder anderen Gasflaschen Fragen haben, so kontaktieren Sie immer einen Fachmann. Sie erreichen uns per Mail (info(at)gasprofi.de), Telefon (0228 – 7675 7675) oder in unserem Ladenlokal in Bonn (Immenburgstraße 40, 53121 Bonn).
Hat Butangas einen bestimmten Geruch?
Butan in seiner Reinform ist eigentlich farb- und geruchlos. Zur sicheren Verwendung sind schlecht riechende Geruchsstoffe wie etwa Ethanthiol hinzugefügt (Odorierung), die frühzeitig über etwaiges ausweichendes Gas warnen.
Übrigens: Mehr zum Thema einer möglichen Gasknappheit bei Flüssiggas und einer allgemeinen Knappheit von Flüssiggasflaschen finden Sie ebenfalls bei uns im GASPROFI Magazin.