Der Skotti-Grill im Praxis-Test

Bei dem Skotti handelt es sich um einen kompakten Grill für Outdoor-Aktivitäten. Dazu zählen natürlich auch der heimische Balkon bzw. die Terrasse.

Geringes Gewicht, kompakte Maße, robust, mit Gas, Holzkohle, Brikettes oder Holz zu betreiben, schnell aufzubauen, leicht zu reinigen und mit richtig viel Power für kulinarischen Hochgenuss – so lautet das Werbesprechen des Herstellers. Ob der kleine mobile Grill dies einhalten kann, hat die Online-Redaktion von GASPROFI getestet.

Lieferumfang des Skotti

Nachdem wir den Entschluss gefasst haben, den Skotti auf Herz und Nieren zu testen, ist der transportable Grill schon kurz darauf bei mir eingetroffen. Schon die Verpackung ist sehr kompakt. Dabei handelt es sich um einen kleinen schlichten Karton, der mit dem Skotti Logo bedruckt ist. Öffnet man diesen, findet man eine knallorangene Transporttasche aus fester LKW-Plane in der Größe einer herkömmlichen Aktentasche. Diese lässt sich per Klettverschluss öffnen und schließen. Dort befinden sich die sieben Einzelteile des Skotti. Jedes dieser Elemente ist sauber gelasert und poliert. Es gibt keine scharfen Kanten und Ähnliches. Da es sich beim Skotti-Grill grundsätzlich um einen Gasgrill handelt, sind im Lieferumfang auch ein Brennerrohr und ein Gasschlauch mit Schraubregulator enthalten. Diese empfindlicheren Teile sind in den mittleren Einstecktaschen untergebracht.

Skotti-Grill - GasProfi24-Blog
Der Skotti-Grill – GASPROFI

Der Material-Check

Alle Bestandteile, mit denen sich der Korpus des Skotti-Grills zusammensetzen lässt, sind aus Edelstahl gefertigt. Die Stärken des Materials wurden so gewählt, dass der Grill trotz geringem Gewicht (3,6 kg) vor allem einen stabilen Stand hat. Insgesamt macht die Verarbeitung einen sehr wertigen Eindruck.

Auch optisch macht das Edelstahl-Design richtig etwas her. Den red dot Design Award 2019 hat der Skotti sich meiner Meinung nach somit redlich verdient. Auf der Unterseite des Tropfblechs sind Herstellerangaben, Warnhinweise und das CE Zeichen gelasert.

Mit Skotti grillen – immer und überall

Ich packe meinen Koffer und nehme mit… Meinen Skotti. So könnte die Packliste eines Weltenbummlers beziehungsweise Outdoorfans beginnen.

Meine Recherchen im Vorfeld haben gezeigt, dass es wirklich viele transportable-Grills gibt. Allerdings ist meist doch verhältnismäßig viel Stauraum im Kofferraum nötig. Und ihn für die Pause während einer Wanderung oder Radtour zu transportieren, stelle ich mir nicht wirklich spaßig vor. Anders sieht es beim Skotti aus. Die dazugehörige Transporttasche aus robuster LKW-Plane ermöglicht es, den Grill  flach zusammengelegt aufzubewahren und ihn so auf Wanderungen gut im Rucksack zu verstauen. Damit stellen einzelne Bestandteile, die kreuz und quer herumfliegen und mehr Platz als nötig einnehmen, kein Problem mehr dar. Mit 3,6 Kilogramm einschließlich der Transporttasche ist der Skotti zwar etwas schwerer, als vom Hersteller angegeben, doch nichtsdestotrotz handelt es sich um ein Leichtgewicht, so dass der Grill problemlos auf im Rucksack transportiert und an ausgefallenen Plätzen zum Einsatz kommen kann.

Aufbau – in unter 90 Sekunden zum fertigen Grill

Um den Grill aufzubauen, benötigt man kein Werkzeug, er wird einfach zusammengesteckt. Beim ersten Versuch habe ich für den Aufbau circa 90 Sekunden benötigt. Und wie so oft im Leben macht auch hier Übung den Meister und so hab ich den Skotti mittlerweile nach ca. 40 Sekunden einsatzfähig. Die Tatsache, dass nichts geschraubt werden muss, tut der Stabilität keinen Abbruch. Um den Skotti wieder in seiner orangenen Tasche zu verstauen, muss er natürlich auch wieder abgebaut werden. Für den Abbau habe ich bereits bei der ersten Nutzung nicht länger als 10 Sekunden benötigt.

Wollen Sie mehr zu den Hintergründen und der Entstehungsgeschichte des des Skotti-Grills wissen, legen wir Ihnen das Interview mit Skotti-Erfinder Christian Battel auf dem GP24-Blog ans Herz.

Der Aufbau des Skotti-Grills - GasProfi24-Blog
Der Aufbau des Skotti-Grills – GASPROFI

Betrieb des Skotti-Grills

Eine der Besonderheiten des Skotti besteht darin, dass sich der Grill mit Gas, Holzkohle, Holz oder Brikettes betreiben lässt. Als GasProfis bevorzugen wir natürlich Gas und dementsprechend haben wir das Gerät auch damit getestet.

Nichtsdestotrotz ist es praktisch, den Grill zusätzlich mit Kohle und Co. befeuern zu können. Geht auf einer mehrtägigen Tour unterwegs das Gas aus, muss man auf das Essen vom Grill nicht verzichten. Einfach das Brennerelement entfernen und mit Kohle oder Holz ein Feuer anzünden.

Betrieben wird der Skotti mit EN 417 Schraubkartuschen mit 7/16 x 28 UNEF-Gewinde. Gegenüber Steckkartuschen haben diese den Vorteil, dass man die Gaskartusche nach der ersten Nutzung nicht direkt komplett leer machen muss. Erhältlich sind diese Gaskartuschen im Fachhandel, in Baumärkten oder auch beim Discounter. Diese einfachen Bezugsquellen sorgen für Flexibilität und Unabhängigkeit.

Ich habe Gaskartuschen mit 230 Gramm Inhalt verwendet. Bei der Grillaktion im Park war der Skotti ca. 40 Minuten in Betrieb. Die Gaskartusche ist anschließend noch etwa zur Hälfte gefüllt gewesen. Die 450 Gramm-Kartuschen halten logischerweise entsprechend länger. Allerdings sind sie auch schwerer, was bei einer Wanderung oder Ähnlichem durchaus ein Nachteil sein kann. Wer den Skotti aber tendenziell im Kofferraum transportiert, für den bieten sich die größeren Kartuschen an.

Auch auf der heimischen Dachterrasse ist der Skotti schon zum Einsatz gekommen. Sollte dies in Zukunft häufiger geschehen, spiele ich mit dem Gedanken, mir das Umrüstset für Gasflaschen zuzulegen. Für Touren eignet sich eine Gasflasche natürlich ganz und gar nicht. Doch für die Nutzung zuhause ist der Verbrauch zu groß, so dass sich mit Gasflaschen Geld sparen lässt.

Die Gasversorgung erfolgt über einen flexiblen Schlauch, der das Brennrohr des Grills mit dem regelbaren Kartuschenventil verbindet. Dieser verfügt über eine Edelstahl-Ummantelung. Damit ist auch der Gasschlauch dahingehend entwickelt worden, dass er eine möglichst lange Lebensdauer hat. Bei allen bisherigen Benutzungen ist beim Aufschrauben der Kartusche auf das Ventil etwas Gas entwichen. Dies hat mich zunächst etwas unsicher zurückgelassen und die Sorge entstehen lassen, dass das Ventil möglicherweise undicht ist. Daraufhin habe ich ein wenig recherchiert. Befinden Sie sich in der gleichen Situation, keine Angst: Ein kurzes Zischen beim Aufdrehen des Gasflaschenventils ist ganz normal und sorgt für den optimalen Betrieb der Flüssiggasanlage.

Im Gegensatz zu den meisten Gasgrills verfügt der Skotti über keine elektrische Zündung. Stattdessen hat der Grill eine wabenförmige Öffnung, durch die man das Gas mit einem Streichholz oder Feuerzeug (ideal: ein Stabfeuerzeug) entzünden kann. Dies klappt wunderbar und schnell.

Der Skotti-Grill in Benutzung

Eine der Besonderheiten des Geräts besteht darin, dass der Boden sowie die Füße des Grills im Betrieb nur warm und nicht heiß werden. Sowohl der Balkontisch in den eigenen vier Wänden bleibt unversehrt als auch beim Einsatz im Freien muss man keinen Großbrand durch Grillen befürchten.

Im Gegensatz zur Unterseite ist das Rost dafür umso heißer. Schon nach wenigen Minuten ist es ausreichend erhitzt, so dass das Grillgut aufgelegt werden kann. Die Grillfläche bietet mit 33,6 x 21,9 x 17,6 cm zwar weniger Platz, als ein großer Kugelgrill, trotzdem reicht sie aus, um Würstchen, Gemüse, Halloumi und Steak gleichzeitig zuzubereiten. Da der Skotti über keinen Deckel verfügt, kann lediglich direkt gegrillt werden. Doch dies tut den Grillergebnissen keinerlei Abbruch.

Betrieben mit einer Gaskartusche schafft der Skotti Grill entspannt 300 °C und im Winter bei etwa 0 °C erreicht er noch um die 270 °C. Wem dies nicht ausreicht, der kann auf extra Wintergas zurückgreifen. Alternativ lassen sich mit Holzkohle auch noch höhere Temperaturen erreichen. Allerdings ist die Temperaturverteilung nicht gleichmäßig. Die eben genannten hohen Temperaturen werden im Bereich des Gasanschlusses gemessen. Am anderen Ende des Rosts liegt der Grenzwert bei etwa 140 °C. Bei der ersten Verwendung war ich zunächst etwas irritiert und habe es als Defizit angesehen, dass der Skotti nur einseitig so richtig heiß ist. Doch mit der Zeit ist mir klar geworden, dass es sich bei dieser Tatsache um eine bewusste Eigenschaft und einen Vorteil des Grills handelt. Denn der weniger heiße Bereich eignet sich hervorragend zum Garziehen oder Warmhalten.

Einen Sicherheitshinweis kann ich nach ein paar Grillsessions mit auf den Weg geben. Wenn man sehr fettige Sachen wie Schweinenacken oder auch in viel Öl eingelegtes Gemüse grillt, kann es auch schon mal zu einem leichten Fettbrand kommen. Ist dies der Fall, reicht es in der Regel aus, das Gas auszustellen und das laufende Fett zu beobachten. Weiterhin sollte nicht vergessen werden, dass durch das modulare Stecksystem der Grill natürlich undicht ist, so dass das Fett überall hinfließt. In der Outdoor Anwendung ist das sicher weniger problematisch. Zuhause hat dies aber bereits zu unschönen Fettflecken geführt. An dieser Stelle hätte ich wohl besser den Hinweis des Herstellers berücksichtigt, den Grill auf die Innenseite der Tragetasche zu stellen, um den Untergrund vor Dreck zu schützen.

Der Skotti in Benutzung - GasProfi24-Blog
Kulinarischer Genuss mit Skotti – GASPROFI

Reinigung: Ab in die Spülmaschinen

Ist das Grillgut aufgebraucht und das Gas abgedreht, braucht der Skotti Grill noch ungefähr eine halbe Stunde, um vollständig abzukühlen. Anschließend kann es an die Reinigung gehen.

Unterwegs funktioniert dies am besten mit Papier- oder Stofftüchern und etwas Wasser. Ganz sauber habe ich den Grill so nicht bekommen, doch dank der dichten Transporttasche ist dies kein Problem. Zu Hause habe ich je nach Grad der Verkrustungen die Grillfläche mit einem Stahlschwamm bearbeitet und anschließend in die Spülmaschine gepackt. Dies ist für Spülmuffel wie mich einfach grandios. Von Freunden habe ich gehört, dass sie sogar die Transporttasche mit in die Spülmaschine gelegt haben. Bisher war sie bei mir noch nicht so dreckig, so dass ich sie einfach mit einem Lappen und ein wenig Spülmittel abgewischt habe. Dass der Brenner sowie der Gasschlauch nicht mit in die Spülmaschine sollen, versteht sich wohl von selbst. Allerdings werden diese Komponenten durch die Brennerabdeckung auch wenig bis gar nicht dreckig.

Nach einmaliger Nutzung sieht man dem Skotti bereits deutlich an, dass er schon ganze Arbeit geleistet hat. Allerdings handelt es sich dabei auch um einen Gebrauchsgegenstand und wie der Name schon sagt, sollte man ihn benutzen und nicht als Anschauungsobjekt ins Zimmer stellen.

Fazit: Skotti – Klein, aber oho

In meinen Augen handelt es sich bei dem Skotti-Grill um ein super Produkt. Zusätzlich zu den bereits genannten Punkten verdient die mitgelieferte Gebrauchsanweisung noch eine Erwähnung. Sie ist wie der Grill sehr klein und handlich und beschreibt anschaulich bebildert sehr gut alle relevanten Vorgänge, vom Aufbau bis zum eigentlichen Grillen. Noch mehr wertvolle Informationen sowie einen umfangreichen FAQ finden Sie auf der offiziellen Skotti Seite.

Beim Skotti handelt es sich um kein günstiges Produkt. Wer nur alle Jubeljahre einmal im Park grillt, für den ist dies wohl eher nicht der Grill der Wahl. Hinzu kommt, dass auf dem Skotti nur für eine begrenzte Menge Grillgut Platz ist. Die ganze Clique wird an einem lauen Sommerabend mit diesem kleinen mobilen Grill nicht satt. Alle, die nach einem Grill für diese Zwecke suchen, kommen mit einem herkömmlichen Kugelgrill besser und günstiger weg.

Doch wer es liebt, draußen in der Natur unterwegs zu sein oder auch regelmäßig auf Festivals unterwegs ist, für den lohnt sich die Anschaffung des mobilen Gasgrills definitiv – sei es beim Angeln, beim Zelten, während einer Motorrad- oder Fahrradtour, beim Wandern oder auch einfach fürs spontane Grillen im Park. Bei all diesen Aktionen dient der Skotti nicht nur als Grill, sondern ersetzt auch einen Gas- bzw. Campingkocher.

Nach der Zubereitung leckerer Speisen ist der Skotti schnell kalt und kann sicher im Rucksack oder im Auto verstaut werden. Ansonsten stellt er eine super Alternative für diejenigen dar, die keinen großen Balkon haben, aber dennoch nicht auf das Vergnügen eines Gasgrills verzichten möchten.

Weiterführende Informationen zum Skotti-Grill