Nahezu jedes Medium berichtet über die drohende Gasknappheit in Deutschland. In diesem Zuge ist immer wieder die Rede von Flüssiggas und Flüssiggasterminals. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn es gibt einen Unterschied zwischen LPG-Flüssiggas und dem verflüssigten Erdgas (LNG).
Im nachfolgenden Artikel gehen wir daher auf die häufigsten Fragen unserer Kunden ein, die im Rahmen der Gasknappheit und Flüssiggas aufkommen.
Inhaltsverzeichnis
Unterschiede: Sind Flüssiggas (LPG) und verflüssigtes Erdgas (LNG) das Gleiche?
Flüssiggas ist nicht dasselbe wie verflüssigtes Erdgas. Flüssiggas ist „Liquefied Petroleum Gas“ (LPG), bestehend aus Propan und Butan. Dieses kommt hauptsächlich im ländlichen Raum zum Heizen zum Einsatz, wenn das Netz für Erdgas und Fernwärme nicht ausreichend ausgebaut ist. Das ist auch das Flüssiggas, das in Flaschenform für Gasgrills, zum Campen usw. Verwendung findet. Es entsteht als Abfallprodukt bei der Förderung und Weiterverarbeitung von Erdöl bzw. Erdgas.
Aktuell dreht sich die öffentliche Diskussion um verflüssigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas, kurz LNG). Dieses verflüssigte Methan kann zur Wärmeversorgung im Erdgasnetz verwendet werden. Oftmals fällt hier der Begriff Flüssiggas, was zur Verwechslung mit LPG führen kann.
Eine zusätzliche Abkürzung in diesem Zusammenhang ist CNG. Wenn das geförderte Methan nicht verflüssigt, sondern komprimiert wird, so bezeichnet man das auf Englisch als „Compressed Natural Gas“ – also CNG. Dieses kommt, ähnlich wie LPG, als Kraftstoff in Pkws zum Einsatz.
Wird in Deutschland das LPG-Flüssiggas knapp?
Nein, das Flüssiggas (LPG) wird nicht knapp, auch nicht auf absehbare Zeit. Das ist die Aussage des Deutschen Verbands Flüssiggas e.V. Der Hintergrund ist, dass das Gas aus vielen verschiedenen Quellen stammt, darunter Deutschland selbst, weitere EU-Länder, Skandinavien oder die USA. Der (geringe) russische Anteil kann nach Ansicht von Experten aufgefangen werden. Auch der Import geschieht auf verschiedenen Wegen (Schiff, Schiene, Straße) und ist nicht von Problematiken wie Pipeline-Stopps betroffen.
Hat der Ukraine-Krieg Einfluss auf LPG-Flüssiggas und dessen Preis?
Die Versorgungssicherheit in Deutschland mit LPG ist gesichert. Der Preis von Flüssiggas allerdings ist in den letzten 18 Monaten deutlich gestiegen. Die Ukraine-Krise seit Februar 2022 hat nochmals zu einem großen Preisanstieg geführt. Dazu kommt die CO₂-Steuer, die LPG-Flüssiggas in den letzten Jahren zwar nur geringfügig, aber dennoch stetig weiter verteuert.
Soll ich Flüssiggas auf Vorrat kaufen?
Nein, das ist nicht nötig. Im Gegenteil: Aktuell „hamstern“ viele Kunden Flüssiggas in Flaschenform. Deswegen geben einige Fachhändler aktuell nur Gasflaschen heraus, wenn sie im Gegenzug leere Flaschen erhalten. Auch bei GASPROFI ist die Situation nicht anders. Die Konsequenz daraus ist, dass es keine großen Flaschenbestände mehr gibt.
Im Grunde wäre die Situation einfach zu lösen. Propangashändler legen sich einfach einen größeren Reservebestand zu und alle sind wieder glücklich. Ganz so simpel ist es aber nicht. Zum einen gibt es Markt Rohstoffengpässe, die sich auch auf die Produktion von Gasflaschen ausdehnt, zum anderen stellt die Investition in neue Gasflaschen ein erhebliches Risiko dar. Denn: Ebbt die Krise ab und beruhigt sich die Nachfrage nach dem flexiblen Energieträger Propangas wieder, so sitzen die „Propanesen“ auch auf einem erheblichen Berg von leeren Gasflaschen und binden somit wichtigen Cashflow, der in schwierigen Wirtschaftszeiten wichtiger denn je ist.
Bei uns sind Sie im Vorteil: Durch unsere hauseigene Propangasabfüllanlage sind wir jederzeit bereit, kundeneigene Gasflaschen direkt zu befüllen. Innerhalb weniger Minuten erhalten Sie Ihre gefüllte Gasflasche wieder zurück. So entsteht gar keine Notwendigkeit, Gasflaschen zu hamstern.
Wie viele Flüssiggasflaschen darf ich lagern?
Im privaten Haushalt dürfen im Innenbereich maximal eine Flasche bis 11 kg Füllgewicht am Gerät angeschlossen, und eine weitere (bis 11 kg Füllgewicht) als Reserveflasche eingelagert werden. Im Außenbereich dürfen Sie mehrere Flaschen lagern. Hier gibt es keine Beschränkungen.
Wichtig dabei: Lagern Sie Flüssiggasflaschen nur über der Erdgleiche und an gut belüfteten Orten. Keller, Durchgänge oder auch Schlafräume sind eindeutig nicht geeignet.
Kann ich meine Heizung (Gasherd,…) mit LNG oder LPG verwenden oder auf LPG umrüsten?
Eine pauschale Antwort darauf ist nicht möglich. Grundsätzlich sind neuere Geräte aber auf einen Betrieb sowohl mit Erdgas als auch mit Flüssiggas ausgelegt. Bei Geräten wie Gasherden ist allerdings eine Umrüstung nötig. Die dafür benötigten Teile wie Düsen sind teilweise beim Kauf mit dabei. Bei jeglichen Umrüstungen, Arbeiten usw. sollten Sie aber auf jeden Fall einen Fachbetrieb konsultieren.
Wichtig ist, dass Sie früher oder später einen entsprechenden Flüssiggastank benötigen. Zwar ist eine Versorgung mittels Flaschen (in Form einer Mehrflaschenanlage) für kurze Zeit möglich. Für das Heizen von Häusern oder Wohnungen ist das aufgrund der geringen Menge aber kein gleichwertiger, langfristiger Ersatz für einen Tank.
Nochmals: Bitte lassen Sie Arbeiten in jedem Fall immer vom Fachbetrieb durchführen.
Bin ich mit Flüssiggas von der Gasumlage betroffen?
Nein. Kunden, die mit LPG heizen, sind nicht von der Gasumlage betroffen. Hintergrund ist die weiterhin bestehende Versorgungssicherheit mit Flüssiggas. Die Gasumlage betrifft daher ausschließlich Nutzer, die Erdgas verwenden.