Am 06. und 07. August fand die Deutsche Grillmeisterschaft in Fulda statt. Für unser Grillteam „Grillflämmkes“ war es das erste Mal, dass wir an einer so großen Meisterschaft über mehrere Tage teilnahmen. Luca Altmann berichtet für das GasProfi24-Blog ausführlich von zwei spannenden Wettkampftagen.
Inhaltsverzeichnis
Die Vorbereitungen auf den Grillwettbewerb
Die Vorbereitungen für die Grillmeisterschaften begannen bereits einige Zeit im Voraus. Wir mussten für unseren Stand und die Gerichte Vieles planen, kaufen und bauen. In der Kategorie der Amateure sollten sechs Juroren direkt am Stand bewirtet werden.
Uns stand eine Fläche von 10×10 m zur Verfügung. Wir entschieden uns fürdrei Zelte von 3×6 Metern, die wir versetzt aufbauten. Ein Zelt diente der Jurorenbewirtung, mit Jurorentisch und einer Bar. Die anderen beiden Zelte nutzen wir als Vorbereitungs- und Lagerungsfläche.
Die anderen beiden Zelt nutzen wir als Vorbereitungs- und Lagerungsfläche. So galt es in den letzten Tagen vor der Meisterschaft einen Tisch für die Juroren und die Barzeile zu bauen, zusätzlich zur Planung, dem Einkauf und dem Packen. Des Weiteren sollte unser Stand schön aussehen und auch etwas auffallen, so dass wir noch einige Deko-Elemente wie etwa ein Leuchtschild mit unserem Logo gebaut haben.
Unsere Gerichte für die deutschen Meisterschaften
Wie bei den meisten Wettkämpfen wurden auch bei den Deutschen Meisterschaften die einzelnen Gerichte vorher festgelegt, so dass auch alle Teams besser verglichen werden können. Hier wird jedoch nur der Hauptbestandteil bestimmt, so dass die Teams in den Beilagen freie Gestaltungsmöglichkeiten haben. In der Amateur-Kategorie wurden dieses Jahr vier Gerichte verlangt. Diese lauteten:
- Gang: Stör mit Beilage
- Gang: Spareribs mit Beilage
- Gang: Bürgermeisterstück mit Beilage
- Gang: Dessert
Bei den Profis wurden noch zwei weitere Gänge verlangt (Veggie-Gang und ein Überraschungswarenkorb). Da auf den Deutschen Meisterschaften im Gegensatz zu anderen Grillwettbewerben von jedem Gericht 11 Teller angerichtet werden müssen, entschieden wir uns auf unser ersten Deutschen Meisterschaft in der Amateur-Kategorie zu starten, da durch die vier geforderten Gerichte bestimmt schon genug Arbeit auf uns zukommen sollte.
Bedingt durch die Wettkampfregeln der GBA (German Barbeque Association), ist man in der Zubereitung der Beilagen teilweise etwas eingeschränkt, da z.B. Behältnisse die Flüssigkeiten halten können, in der Zubereitung nicht erlaubt sind. Dies bedeutete, dass wir z.B. keine Gratins oder ähnliches machen konnten. Nach einigem hin und her entschieden wir uns dann für mehrere Beilagen.
Störfilet in einem Püree von roter Beete
Beim Stör setzten wir auf die Kraft der roten Beete. Diese gibt dem Fisch eine schöne Färbung und unterstützt den Geschmack. So wurde das Störfilet in einem Püree von roter Beete und verschiedenen Kräutern über Nacht eingelegt und dann am nächsten Tag auf einer Kirschholzplanke geräuchert. Als Beilage gab es einen Zucchinibecher gefüllt mit drei verschiedenen Sorten Püree sowie ein Gemüsebett aus Lauch, Paprika und Fenchel an Safran-Weißweinsauce.
Spareribs als amerikanisches Fingerfood
Die Spareribs richteten wir ganz im Thema des amerikanischen Fingerfoods an. Die Ribs rubten wir mit einer leicht abgewandelten Variante von Magic Dust und bepinselten sie abschließend mit einer selbst gekochten Barbecue-Sauce. Zubereitet wurden die Ribs nach der 3-2-1 Methode: 3 Stunden bei 120°C, 2 Stunden bei 140°C in Apfelessig und Apfelsaft dämpfen, 1 Stunde bei 120°C mit BBQ-Sauce mobben. Als Beilagen wählten wir selbstgemachtes BBQ-Popcorn, einen mit Bacon bespickten Maiskolben, sowie ein Brotzopf aus drei verschiedenen Teigen (Zwiebelteig, Spinatteig, Tomatenteig).
Zubereitet wurden die Ribs nach der 3-2-1 Methode. (3 Stunden bei 120°C, 2 Stunden bei 140°C dämpfen in Apfelessig und Apfelsaft, 1 Stunde bei 120°C mit BBQ-Sauce mobben). Als Beilagen wählten wir selbstgemachtes BBQ-Popcorn, einen mit Bacon-bespickten Maiskolben, sowie ein Brotzopf aus drei verschiedenen Teigen (Zwiebelteig, Spinatteig, Tomatenteig).
Bürgermeisterstück auf Fenchelbett an Grill-Tomatensalat und Süßkartoffel
Das Bürgermeisterstück marinierten wir mit einem Rub aus Paprikapulver, Knoblauch, Cayennepfeffer, Rosmarin, Pfeffer und Salz und bepinselten es während des Grillens in Rotweinessig, Öl und Senf. Als Beilagen wählten wir ein Fenchelbett, einen Grill-Tomatensalat und Süßkartoffel mit Avocado-Frischkäse-Creme.
Alt bewährt sich: Schokobrownie, Parfait und Chutney als Dessert
Als Dessert wählten wir einen Schokobrownie mit Nougatkern in der Kombination mit einem Karamell-Straciatella-Parfait und einem Chutney aus Ananas, Mango Pfirsichen und Aprikosen. Diese Kombination hatte uns bereits auf anderen Meisterschaften zu Erfolgen geführt, sodass wir uns, getreu dem Motto „Never change a winning team“, erneut für diesen Nachtisch entschieden.
Schweinebäcken-Chili für den Publikumswettbewerb
Zusätzlich zu den vier Wettkampfgerichten musste jedes Team am Samstag noch ein Schweinebäckchen in einem Dutch-Oven zubereiten. Dies sollte ein Publikumswettbewerb sein, an dem die Zuschauer den Teams ihre Stimmen geben konnten. So galt es, möglichst viele Portionen zu zubereiten und diese zu verteilen.
Unsere Entscheidung fiel auf eine Chili Variante, in der die Schweinebäckchen in einer Sauce aus Tomaten, Paprika, Chili, Mais und Kidneybohnen gekocht und gepulled werden. Serviert wurde das Ganze in einem Eishörnchen, garniert mit Creme Fraîche und verschiedenen Sprossen.
Die Wettkampftage
Die Deutschen Meisterschaften begannen für uns bereits am Donnerstagabend. Wir kauften alle benötigten Utensilien, wie Lebensmittel, Getränke und Equipment ein und brachten alles zu unserem Lagerraum. Gegen 23 Uhr war alles verstaut und wir trennten uns mit großer Vorfreude auf die nächsten Tage.
Die Grillmeisterschaft fand auf dem Messegelände, einem ehemaligen Flugplatz, in Fulda statt. Das Gelände ist sehr weitläufig und für große Veranstaltungen gut geeignet. Einzig die große Windanfälligkeit des Geländes ist negativ zu vermerken.
Unsere Unterkunft war nur 5 Minuten mit dem Auto vom Wettkampfgelände entfernt, so dass wir dies sehr schnell erreichten.
Bis zum Abend hatten wir den Stand fertig aufgebaut und konnten bei Steak und Bier unsere Nachbarn kennen lernen.
Der erste Wettkampftag: Chili-Variante für den Dutch-Oven Wettbewerb
Am Samstagmorgen starteten wir mit einem gemeinsamen Frühstück in den Tag und räumten unseren Stand auf. Um halb 10 kam das Organisationsteam und nahm unseren Stand für den Wettkampf ab. Zum Glück mussten nur noch ein paar Kleinigkeiten verändert werden, sodass wir uns schnell den Vorbereitungen für den Dutch-Oven Wettbewerb widmen konnten.
Dutch-Oven Wettbewerb mit Zuschauerbewertung
Unser Ziel war es, unsere Gerichte als eines der ersten Teams an das Publikum zu verteilen. Wir hofften, die Schweinebäckchen möglichst schnell gar zu bekommen, um diese pullen zu können. Leider war die Zeit jedoch nicht so ganz unser Freund an diesem Tag, denn die Schweinebäckchen ließen etwas auf sich warten. Erst gegen 14:30 Uhr war unsere Chili-Variante fertig, sodass wir als eines der letzten Teams unser Gericht ausgaben.
Dennoch bildete sich recht schnell eine lange Schlange bei uns am Stand und so gaben wir innerhalb von knapp 15 Minuten ca. 110 Eishörnchen gefüllt mit Pulled-Schweinebäckchen Chili aus. Die Resonanz war gut, viele fanden vor allem unsere Idee mit den Eishörnchen kreativ.
Leider mussten feststellen, dass einige Zuschauer bereits alle ihre Wertungskarten abgegeben hatten und uns somit keine Stimme mehr geben konnten. Dennoch waren wir vollkommen zufrieden mit unserem Gericht und es hat sehr viel Spaß gemacht, auch mal ein Gericht nur für das Publikum zu zubereiten.
Den Dutch-Oven-Wettbewerb gewannen, sehr zu unserer Freude, unsere Standnachbarn „Die Rhöner Heimat Griller“. Unsere Platzierung lag im Mittelfeld. Wir bewerten den Dutch-Oven Wettbewerb insgesamt sehr positiv und hoffen, dass er bei den nächsten Meisterschaften ebenfalls wieder stattfinden wird. Lediglich das Bewertungssystem könnte etwas überdacht werden, da hier der Abgabezeitpunkt und die Lage des Standes deutliche Vorteile bringen können.
Wie bereits beschrieben, war dieser Wettkampf ein reiner Zuschauer-Wettbewerb. Beim Betreten des Wettkampfgeländes bekam jeder Zuschauer 5 Wertungskarten, die er frei an die Teams vergeben konnte. Zwischen 13 und 15 Uhr sollten die Teams ihre Gerichte verteilen und um die Gunst des Publikums buhlen.
Gewinner des Dutch-Oven Wettbewerbs sollte das Team mit den meisten Wertungskarten werden. Voraussetzung des Wettbewerbs war lediglich, dass alles in dem zur Verfügung gestellten Dutch-Oven zubereitet wird (Anm. d. Red.: Wenn Sie selbst mit den gusseisernen Töpfen kochen wollen, empfehlen wir Ihnen auch einen Blick in unseren Dutch Oven Ratgeber).
Der zweite Wettkampftag: Abgabe der Gerichte und Siegerehrung
Der zweite Wettkampftag begann früh und die Rippchen lagen bereits um 8:30 Uhr auf dem Grill. Nach dem Frühstück verteilten wir die Verantwortlichkeiten und legten einen Zeitplan fest. Wie auch auf den anderen Wettkämpfen, bestand ein Abgabefenster von jeweils 10 Minuten, in denen die Gerichte serviert, bzw. die Boxen abgegeben werden mussten.
Dank guter Planung, Verteilung der Verantwortlichkeiten und eines effizienten Zeitplans konnten wir alle Gerichte, meist stressfrei, zu unserer Zufriedenheit abgeben. Die Juroren, welche die Gerichte am Stand probierten, waren angehalten, keine Wertung oder Mimik am Tisch abzugeben. Nur zwei der sechs Juroren am Tisch bewerteten die Gerichte. Wir konnten also immer nur mutmaßen, wie die Gerichte ankamen.
Insgesamt waren wir mit unseren Gerichten zufrieden und hofften, dass wir es sogar mit einem der vier Gänge aufs Podest schaffen könnten. Wir wollten das Ganze jedoch realistisch sehen und rechneten mit Platzierungen im
Die Siegerehrung – Ergebnisse der Deutschen Grillmeisterschaft
Gegen 19 Uhr war es dann endlich so weit. Alle Ergebnisse waren ausgewertet und die Siegerehrung konnte beginnen. Nach ein paar Begrüßungsworten der Verantwortlichen und Veranstalter der Meisterschaft wurde schnell mit der Verkündung der Sieger begonnen.
Zunächst wurden die einzelnen Gänge geehrt, aufgeteilt in Profi- und Amateurkategorien, und abschließend wurden dann die Gesamtsieger in den beiden Startkategorien gekürt. Gestartet wurde mit dem ersten Gang in der Amateurklasse, dem Störfilet. Nachdem die Teams „T-Born“ und „Speel the firit“ aufgerufen wurden, wurden wir als drittes Team genannt. Voller Jubel ging es dann für Luca auf die Bühne.
Als das Team „T-Born“ für den dritten Platz geehrt wurde und „Speel the firit“ als zweiter Platz aufgerufen wurde, schauten wir alle etwas erstaunt und ungläubig. Wir hatten zwar insgeheim auf einer Podestplatzierung gehofft aber dass wir direkt in der ersten Kategorie den ersten Platz erreichten, war einfach genial. Jubelnd lagen wir uns in den Armen und warteten gespannt und auch erleichtert auf die nächsten Siegerehrungen. Bei den weiteren Gängen wurden wir leider nicht genannt.
Der dritte Gesamtrang der Amateurkategorie ging an das Team von „Greenheart BBQ“. Da wir in der Gesamtwertung maximal mit dieser Platzierung gerechnet hatten, war für und damit klar, dass wir heute wohl nicht mehr aufgerufen würden. Den zweiten Platz belegte das Team „BBQ-Friends GSC Odenwald e.V.“. Nun musste nur noch der neue amtierende deutsche Amateurgrillmeister gekürt werden. Obwohl wir uns keine Hoffnungen mehr machten, warteten wir gespannt auf die Verkündungen.
Deutscher Grillmeister 2016 in der Kategorie Amateure: Die „Grillflämmkes“
Als dann tatsächlich doch unser Name genannt wurde, ließen wir unserem Jubel freien Lauf. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Wir hatten es wirklich geschafft. Wir haben die Deutschen Meisterschaften in der Amateurkategorie gewonnen, und das bei unser ersten Teilnahme.
Fazit: Gelungene Meisterschaft mit Wiederholungsbedarf
Als Fazit der Meisterschaft können wir abschließend sagen, dass es für uns eine mehr als gelungene Meisterschaft war. Sie war alles in allem top organisiert, auch wenn es an den einen oder anderen Ecken vielleicht etwas Verbesserungspotenzial gibt.
Für uns steht fest, dass wir nächstes Jahr definitiv wieder starten werden. Leider können wir zwar nicht unseren Titel verteidigen, da wir in der Profi-Kategorie starten müssen. Dafür sind wir jetzt umso motivierter, dort auch unser Können zu zeigen.
Download des ausführlichen Originalberichts
Die vorliegende Version des Textes ist eine stark gekürzte Zusammenfassung. Wer die wesentlich ausführlichere Variante von Luca Altmann im Detail lesen, kann sich diese im Folgenden als PDF herunterladen.
Wow, die Gerichte sehen wirklich gut aus. Gibt es denn auch Bilder der Konkurrenten?
Viele Grüße