Indirektes Grillen bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten: Probieren Sie doch mal Eis oder Muscheln vom Grill! Oder bereiten Sie sich ein saftiges Rinderfilet mit dieser Grilltechnik zu. GASPROFI erklärt Ihnen, wie indirektes Grillen funktioniert, was Vor- und Nachteile sind und was sie dazu brauchen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist indirektes Grillen?
Beim indirekten Grillen befindet sich das Fleisch nicht unmittelbar über der Hitzequelle, sondern seitlich davon. Für diese Grilltechnik brauchen Sie einen Grill mit Deckel, in dem Sie einen Bereich mit hoher und einen mit niedriger Temperatur erzeugen. Durch das geschlossene System entsteht ein Backofeneffekt: Bei 50 bis 400 Grad Celsius zirkuliert die heiße Luft im Garraum. Die Hitze wirkt nicht so intensiv wie beim direkten Grillen, trifft aber von allen Seiten gleichmäßig auf das Fleisch. Bei dieser sanften Garmethode erhöht sich die Garzeit, das Grillgut muss aber kaum gewendet werden.
“Das indirekte Grillen ist für mich die clevere Art des Grillens, alles andere betrachte ich als Brutzeln. Beim indirekten Grillen wird das Grillgut neben der Hitzequelle platziert. Der Grill sollte einen Deckel oder eine Haube haben, denn nur so entsteht der gewünschte Backofeneffekt.“
Asymmetrisches Grillen
Indirektes Grillen wird auch als asymmetrisches Grillen bezeichnet, weil die Hitze sich ungleich verteilt. Diese Grilltechnik können Sie gut mit dem direkten Grillen verbinden. Grillen Sie das Fleisch in dem Bereich mit hoher Temperatur direkt an und garen Sie es im anderen Bereich mit der indirekten Grilltechnik fertig.
Sie interessieren sich für weitere Zubereitungsmethoden am Grill? Dann schauen Sie sich unsere Übersichtsseite zu den Grilltechniken an!
Vorteile des indirekten Grillens
- Schonende Zubereitung: Das Grillgut wird nicht der direkten Hitze ausgesetzt. Hierdurch verringert sich das Risiko des Anbrennens.
- Seltenes Wenden des Grillguts: Sie können entspannt grillen, da das Grillgut bei niedrigerer Hitze nicht so oft kontrolliert werden muss. So bleibt mehr Zeit, um sich zu den Gästen an den Tisch zu setzen.
- Größere Lebensmittel-Vielfalt: Die Grilltechnik eignet sich für mehr Grillgut als das direkte Grillen. Durch den Backofen-Effekt können Sie sogar Backrezepte umsetzen.
Welche Nachteile hat das indirekte Grillen?
- Längere Garzeit: Die schonende Zubereitung des Grillguts erfordert mehr Zeit.
- Nicht für jeden Grill geeignet: Für die indirekte Grilltechnik brauchen Sie in jedem Fall einen Grill mit Deckel. Außerdem muss es möglich sein, ihn in zwei verschiedene Temperaturbereiche einzuteilen.
Passende Grilltypen für die indirekte Grilltechnik
Eine Grillart wie der Kugelgrill eignet sich wegen des runden Deckels gut für das indirekte Grillen. Die Lüftungsschlitze sorgen für die Luftzirkulation.
Wenn Sie mit einem Holzkohlegrill grillen, verteilen Sie die heiße Kohle vor dem Auflegen des Grillguts neu: Die Grillkohle darf nicht gleichmäßig unterhalb des ganzen Grillrostes liegen – Ein Teil wird an die Seite geschoben, um zwei Temperaturzonen zu erzeugen.
Beim Gasgrill ist weniger Vorbereitung nötig. Hier müssen Sie nur die seitlichen Brenner einschalten, um für die richtige Hitzeverteilung zu sorgen.
Tipps für das indirekte Grillen
Beim indirekten Garen erhalten Sie mit diesen Tipps ein besonders leckeres Ergebnis:
- Für austretenden Fleischsaft und Fett stellen sie eine Auffangschale unter das Grillgut. Die gesammelte Flüssigkeit dient als Basis für eine aromatische Sauce.
- Alternativ können Sie in die Schale auch Wasser geben. Das abtropfende Fett bindet sich in der Schale mit dem Wasser und erhöht die Luftfeuchtigkeit im Inneren des Grills – Das macht das Fleisch zart und saftig.
- Heizen Sie den Grill vor und öffnen Sie den Deckel beim Garen so selten wie möglich, damit die Hitze von allen Seiten auf das Grillgut wirken kann.
Indirektes Grillen – Geeignetes Grillgut
Am besten eignet sich das indirekte Grillen für große und dicke Fleischstücke wie zum Beispiel:
- Schweinebraten
- Rinderbraten
- Spareribs
- ganzes Hähnchen
- Lammkeulen
- Hähnchenkeulen
- Hähnchenflügel
- Spanferkel
Je nachdem, welches Grillgut Sie garen, beträgt die Grillzeit circa 45 bis 90 Minuten. Bei einer Lammkeule können es auch bis zu 150 Minuten sein. Ein ganzes Spanferkel ist mit der indirekten Grilltechnik in circa fünf Stunden fertig gegart.
Mit der indirekten Grilltechnik zaubern sie sogar gegrilltes Eis und Käsekuchen, gegrillte Muscheln, Gargemüse, Rinderfilet, Bruschetta und vieles mehr auf den Tisch.
Sicherheitshinweise beim indirekten Grillen
Beim Grillen mit Kohle, achten sie darauf, dass diese weiß ist, wenn Sie das Fleisch auflegen. So können Sie von einer halben bis zu einer Stunde lang indirekt garen.
Achten Sie darauf, den Deckel des Grills nicht zu häufig zu öffnen, damit die Hitze nicht entweicht – Dann verlängert sich die Garzeit. Beim Öffnen selbst ist natürlich Vorsicht geboten, da sehr hohe Temperaturen im Inneren herrschen und heißer Dampf entweichen kann.
Indirektes Grillen ist immer dann ein Thema, wenn man sensibles Grillgut grillt oder auch sogenannte „Long Jobs“ macht, z.B. Spareribs oder Pulled Pork auf dem Grill zubereiten möchte. Diese liegen oft über mehrere Stunden auf dem Grill und benötigen geringe, aber gleichmäßige Hitze. Auch wenn die Hitze hier nicht so hoch ist, gilt auch dabei, den Grill nicht unbeaufsichtigt lassen.
Fazit indirekte Grilltechnik: Nehmen Sie sich Zeit
Grillexperten ziehen die Technik des indirekten Grillens nicht ohne Grund dem direkten Grillen vor. Sie haben Einfluss auf die punktgenaue Zubereitung des Grillfleischs und der Wahl des Grillguts sind kaum Grenzen gesetzt. Wer nicht auf die Kruste verzichten möchte, kombiniert die indirekte mit der direkten Grilltechnik und brät das Grillgut kurz scharf an.