Was haben Außengastronomie, Weihnachtsmärkte und Werkstätten gemeinsam? Auf den ersten Blick sicherlich nicht viel – aufgrund der räumlichen Gegebenheiten allerdings eine ganze Menge. Zumindest aus unserer Sicht als Fachhändler für Gasgeräte und bei kalten Temperaturen. Denn alle genannten Räumlichkeiten sind potenzielle Einsatzgebiete für mobile Gasheizungen.
Dementsprechend vergleichen wir im vorliegenden Beitrag die unterschiedlichen Typen dieser mobilen Gasheizgeräte, geben Empfehlungen für Modelle aus dem GASPROFI-Sortiment und skizzieren Ihnen die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten. Natürlich immer auch unter dem Gesichtspunkt des sicheren Umgangs mit den Gasheizöfen aus unserem Sortiment . Aber lesen Sie selbst.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Gasheizung?
Eine Gasheizung nutzt brennfähige Gase zur Erzeugung der Wärmewirkung. Neben Erdgas kommen vor allen Dingen Flüssiggase wie Propan oder Butan zum Einsatz. Vorteile sind die hohen Wirkungsgrade, die umweltfreundliche Verbrennung der Stoffe und tendenziell günstigere Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Heizungstypen.
Mobile Gasheizungen nutzen diese Merkmale und kombinieren sie mit dem mobilen Faktor, was sie zu interessanten Alternativen in mehreren Situationen und/oder als vorübergehende Behelfsmaßnahme (siehe dazu unseren Beitrag: Lösungen im Umgang mit Gas in Schadens- und Notfällen) macht.
Welche Vorteile bieten mobile Gasöfen?
Eine mobile Gasheizung bietet eine ganze Reihe an Vorteilen, die wir Ihnen in der folgenden Liste kurz und kompakt zusammenfassen:
- Verbrauch: Mit einem durchschnittlichen Verbrauch von unter 300gr/Stunde auf maximaler Stufe gelten Gasheizöfen als sehr effiziente Heizgeräte. Die Gasflaschen müssen allerdings regelmäßig ausgetauscht werden.
- Geschwindigkeit: Da ein langes Heizen bis zur gewünschten Temperatur entfällt, lassen sich Räumlichkeiten sehr schnell erwärmen.
- Brennstoffart: Im Gegensatz zu Kohle oder Öl gilt Gas als sauberer Brennstoff – bei diesen Heizungen fällt also weder Asche an noch ist ein Kaminanschluss notwendig.
- Sicherheit: Gasheizöfen bieten eine einfache und schnelle Inbetriebnahme. Dabei ist die Sicherheit durch Bauteile wie Piezozünder, Sauerstoffmangelsicherung und thermoelektrische Zündsicherung gewährleistet.
Wo darf ich eine mobile Gasheizung einsetzen?
Die Wahl der mobilen Gasheizung für bestimmte Räumlichkeiten hängt vornehmlich vom Einsatzort bzw. Einsatzzweck ab. Typische Einsatzgebiete sind:
- Wintergärten
- Terrassen
- Jagdhütten
- Bauwagen
- Vorzelte von Wohnwagen (sofern eine ausreichende Belüftung gewährleistet ist)
Viele Kunden suchen aber auch explizit nach mobilen Gasheizungen für den Innenraum. Wichtig ist hier die Verwendung eines passenden Haushaltsdruckminderers – dieser ist gesetzlich vorgeschrieben, wenn eine Flüssiggasflasche in geschlossenen Räumen zum Einsatz kommt. Weitere Informationen dazu bietet unser Druckminderer-FAQ.
Bei der Wahl der passenden mobilen Heizung spielen sowohl die Größe des Raums (gemessen in m³) als auch die Raumisolation bzw. die gewünschte Temperaturerhöhung eine Rolle. Zum besseren Verständnis ein kleines Beispiel aus der Praxis.
So ist beispielsweise ein Raum mit 20m² und 2,50m Deckenhöhe wesentlich leichter zu beheizen als eine Räumlichkeit mit 20m² und 5m Deckenhöhe. Eine Veranschaulichung und Hilfestellung zur individuellen Bedarfsermittlung leistet das folgende Diagramm.
Beachten Sie jedoch: In Teilen Deutschlands findet in den nächsten Jahren die sogenannte Marktraum- bzw. Erdgasumstellung von L-Gas auf H-Gas statt. Davon betroffen sind alle Geräte, die mit Erdgas betrieben werden.
Wann lohnt sich der Einsatz eines mobilen Gasheizgeräts?
Im Vergleich zu elektrischen Heizlüftern oder klassische Gasheizgebläse haben mobile Gasheizgeräte einen hohen Effizienzgrad: Sie geben die Wärme genau dort ab, wo sie betrieben werden. Der Einsatz einer solchen Heizung lohnt sich vor allem in Umgebungen wie beispielsweise Festzelten und Baustellen.
Der Gebrauch auf Baustellen macht die Arbeit während der kalten Jahreszeit deutlich angenehmer und zudem wird das Trocknen von beispielsweise Farbe oder Zement beschleunigt. Ein weiterer lohnenswerter Aspekt ist die Tatsache, dass mobile Gasheizgeräte im Gegensatz zu Stromheizgeräten niedrige Betriebskosten aufweisen.
Welche Typen von portablen Gasheizöfen gibt es?
Katalytöfen, Infrarot-Gasheizungen sowie Gasöfen mit Thermostat – die auf dem deutschen Markt erhältlichen Geräte lassen sich in drei verschiedene Geräte-Klassen unterteilen, welche sich wesentlich in der Art ihrer Wärmeproduktion unterscheiden. Diese bestimmt dann auch das jeweilige Einsatzgebiet.
Was ist ein Katalytofen?
Katalytöfen sind stromunabhängig und erzeugen die Wärme durch die sogenannte katalytische Verbrennung von Flüssiggas. Hierbei diffundiert das Gas durch eine sogenannte Katalytmatte und verbrennt dort. Dabei entsteht keine offene Flamme. Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Erwärmung der Räume bzw. Räumlichkeiten.
Um Sicherheit zu gewährleisten, ist eine so genannte Sauerstoffmangelsicherung eingebaut. Bei zu wenig Sauerstoff wird das Gerät ausgeschaltet, damit nichts passiert. Geht die Flamme aus, kühlt das Thermoelement ab und stoppt via Magnetventil die Gaszufuhr. Viele Modelle besitzen zusätzlich eine thermoelektrische Zündsicherung.
Welches Gas kommt bei Katalytöfen zum Einsatz?
Bei Katalytöfen kommen Flüssiggas, d.h. vornehmlich Butan- oder Propangas, zum Einsatz. Die zum Betrieb benötigte Gasflasche – meist 5kg oder 11kg – findet im Ofen selbst Platz.
Katalytofen in Innenräumen einsetzen
Der Betrieb von Katalytofen in Innenräumen ist grundsätzlich möglich. Jedoch müssen die Räume gut belüftet sein, da ansonsten giftiges Kohlenmonoxid entsteht. Eine Nutzung des Ofens in Räumlichkeiten wie Schlaf-, Badezimmern und Kellern ist grundsätzlich verboten. Hauptsächlich kommen Katalytöfen in Wohnräumen von Wochenendhäusern, Vorzelten, in Bauwagen oder zum Beheizen des Balkons zum Einsatz.
Der Verbrauch eines Katalytofens ist nicht direkt zu beziffern, da er auch von der Außentemperatur und dem benutzen Gemisch abhängt. Viele Geräte beziffern, um eine ungefähre Einschätzung zu geben, den Gasverbrauch bei ungefähr 300 Gramm pro Stunde.
Die Infrarot-Gasheizung
Wie der Name es besagt, bedienen sich diese Geräte der Infrarotstrahlen, um Wärme zu erzeugen. Dabei wird die Infrarotstrahlung meist als die angenehmste, weil natürlichste Wärme betrachtet. Die Strahlungswärme breitet sich halbkreisförmig aus – die meisten Modelle haben eine durchschnittliche Reichweite von drei bis vier Metern.
Unterschied zwischen Dunkel- und Hellstrahlern
Bei Infrarot-Kompaktheizgeräten unterscheidet man zwischen sogenannten Dunkel- und Hellstrahlern. Worin besteht hier der Unterschied?
- Die Dunkelstrahler geben Infrarotstrahlung über ihre langen, dunkeln Strahlrohre ab. Ein Brenner erzeugt eine Flamme innerhalb des Strahlrohrs und erwärmt dieses. Am Ende des Dunkelstrahlers ist ein Abgassystem montiert, welches die Verbrennungsabgase ableitet. Mittlerweile gelten Dunkelstrahler als technologisch weiterentwickelt.
- Hellstrahler hingegen geben Infrarotstrahlung überwiegend über ihre hell leuchtenden keramischen Brennerplatten ab. Gas und Verbrennungsluft strömen durch eine Düse in den Hellstrahler. Innerhalb des Strahlers bildet sich ein homogenes Gas-Luftgemisch, welches mittels Leitblechen in Richtung der perforierten Brennerplatten befördert wird. Durch Zündung verbrennt es unterhalb der Plattenoberfläche und erhitzt diese.
Anwendungsmöglichkeiten und Hinweise zum sicheren Betrieb von Infrarot-Gasöfen
Auch beim Einsatz einer Infrarot-Gasheizung gilt: Bei der Nutzung von Infrarotstrahlern im Innenbereich ist eine ausreichende Belüftung ein Muss. Dementsprechend dürfen sie (wie Katalytöfen auch) nicht in Schlaf-, Badezimmern und Kellern (bzw. Räumen unter dem Erdreich) verwendet werden.
Infrarot-Gasheizungen kommen daher vorrangig in Außenbereichen von Gastronomiebetrieben zum Einsatz. Da hierzulande sogar häufig in den Sommermonaten angenehme Temperaturen nicht garantiert werden sind, wird eine mobile Wärmequelle benötigt. Deswegen eignen sich Infrarot-Gasheizungen auch zum Beheizen von Wintergärten, Balkonen oder Terrassen – siehe hierzu auch unseren Beitrag Heizgeräte für Garten und Terrasse – Kaufberatung.
Einige Geräte (Beispiel siehe unten) bieten sogar unterschiedliche Betriebsarten an, also entweder mittels Gas oder Strom. Das erhöht natürlich die Flexibilität. Wichtig: Nur bei Gas-Modellen wird die Wärme über die Luft weitergegeben; bei elektrischen ist das nicht der Fall. Was Verbrauch und Leistung angeht, sind die meisten Geräte in etwa mit dem Katalytofen vergleichbar.
Mobile Gasheizungen mit Thermostat
Der Gasofen mit Thermostat ist die dritte Geräteklasse in unserem Vergleich. Bei diesen Geräten entsteht die Wärme über eine Brennerleiste (Blue Flame), die einströmendes Gas zündet – eine Katalytmatte ist hier nicht verbaut. Eine offene, sichtbare, bläuliche Flamme verbrennt das Gas anschließend. Ein Reflektor gibt die dadurch emporsteigende Wärme an den Raum ab bzw. verteilt sie entsprechend. Das stellt eine konstante Wärmeverteilung sicher.
Gasöfen mit der Blue-Flame-Technologie sind dabei auch für den Einsatz in Innenräumen zugelassen – natürlich immer, sofern eine entsprechende Belüftung gewährleistet ist.
Thermostatisch geregelte Gasheizungen haben den Vorteil, dass sie sich dann einschalten, wenn die sinkende Temperatur dies erfordert. Somit laufen die Geräte nicht permanent.
Auch hierbei ist eine ausreichende Belüftungsmöglichkeit vorausgesetzt. Diese Geräte eignen sich besonders zur Beheizung von Garagen, Vorzelten, Wintergärten sowie Gewächshäusern. Die Geräte schalten den Betrieb ab, sobald es warm genug ist und starten erneut, wenn die Räumlichkeit wieder abgekühlt ist.
Somit lassen sich beispielsweise Pflanzen in Gewächshäusern gut vor Frost schützen und sie können dort den Winter überdauern.
Anmerkung: Petroleumofen
Zwar keine Gasgeräte im klassischen Sinne, aber dennoch beliebt sind Petroleumöfen. Grundsätzlich benötigen die Geräte keinen Anschluss an die Gasversorgung, einige Geräte kommen sogar auch ohne Strom aus. Darüber hinaus zeichnen sich diese Heizöfen durch einen absolut sparsamen Verbrauch sowie eine nahezu 100%ige Energieeffizienz aus (ca. 20 Liter in 100 Stunden).
Die Funktionsweise ist denkbar einfach: Das in dem Tank des Ofens befindliche Petroleum fließt in die Brennkammer und verbrennt dort. Ein Regler stellt die Leistung ein. Auch hier gilt jedoch: Egal ob Haus, Wohnung oder beim Camping, eine Belüftung muss gewährleistet sein. Ebenso sollten keine brennbaren Stoffe in der Nähe sein. Denken Sie an einen separaten Kohlenstoffdioxid-Luftsensor, falls das Gerät keinen integriert hat.
Einige Modelle gewährleisten zusätzliche Sicherheit, indem sie sich bei Erreichen der gewünschten Temperatur von alleine ausschalten und sich automatisch reinigen. In unserem Bonner Ladengeschäft können Sie sich von den Petroleumöfen selbst überzeugen. Gerne beraten wir Sie auch telefonisch unter 0228-512 101.
Fazit
Mobile Gasheizungen stellen eine praktische und effiziente Möglichkeit zur temporären Beheizung dar. Besonders geeignet sind solche Heizungen für die Übergangszeit zwischen den Jahreszeiten. Wichtig ist jedoch, die Sicherheitshinweise zu beachten und die Heizstrahler nur da einzusetzen, wo ein sicherer Betrieb möglich ist. Auf unserer Übersichtsseite Ratgeber Gasgeräte und Gastechnik finden Sie noch weitere wichtige Hinweise.
Zwar ist ein bei Gasheizöfen ein regelmäßiges Austauschen der Gasflaschen notwendig und dies weniger praktisch, aber die Vorteile, wie beispielsweise ein schnelles Erwärmen der Räumlichkeiten oder das saubere Heizen, überwiegen dennoch eindeutig.
Falls mobile Geräte von der Leistung nicht ausreichen oder die Gasverbrennung den Einsatz zu unpraktisch gestalten, sind Außenwandöfen unter Umständen die richtige Lösung. Allerdings ist die Inbetriebnahme aufgrund des notwendigen Wanddurchbruchs für Frischluft und Abgasleitung aufwendiger.