Gerade bei längeren Reisen mit dem Wohnwagen oder auf einem Boot ist es praktisch, eine möglichst große Menge an Gas mitzuführen und unmittelbar verfügbar zu haben – zumal der Austausch oder Anschluss anderer Gasflaschen im Ausland nicht immer problemlos machbar ist. Umschaltautomatiken für Zweiflaschenanlagen bieten in dieser Hinsicht großen Komfort.
Was Sie im Umgang mit diesen Bauteilen beachten sollten, erklären wir Ihnen im folgenden Beitrag exemplarisch anhand der GOK Caramatic genauer.
Inhaltsverzeichnis
Ergänzung für die leere Gasflasche im Wohnwagen
Da GASPROFI als Sachkundige nach der G607 auch Prüfungen an Camping- und Caravan-Fahrzeugen vornehmen, fällt unser erster Blick natürlich immer auf die Flaschenanlage. In den meisten Fällen ist dies dann eine Gasflasche, die mit einem speziellen Campingdruckminderer und Schlauch an die bestehende, im Fahrzeug verbaute Rohrleitung angeschlossen wird.
Der Vorteil: die Kosten für die technischen Bauteile halten sich in Grenzen, da lediglich ein Druckminderer und ein Schlauch benötigt wird. Ist der Regler defekt oder der Gasschlauch porös, ergeben sich auch im Falle eines notwendigen Austauschs keine hohen Zusatzkosten. Darüber hinaus sind die meisten Gasflaschenschränke in der Regel so gestaltet, dass sie 2 x 11 kg Propangasflaschen fassen können. In diesem Fall kann die zweite Flasche als Ersatz mitgeführt und bei Bedarf – sprich wenn die erste Flasche leer ist – dann an den bestehenden Gasdruckminderer angeschlossen werden.
Überprüfen Sie vor Urlaubsanstritt unbedingt, wie voll Ihre Gasflasche(n) noch sind. Wie das schnell und einfach geht, erklären wir in unserem Beitrag Füllstand einer Gasflasche messen.
Alternativ ist die Montage eines sogenannten T-Verteilers an die Rohrleitung möglich. So lässt sich ein Schlauch und Druckminderer mit der Ersatzflasche verbinden. Schnell und ohne weitere Montagen schalten Sie so auf die jeweilige Ersatzflasche um und vermeiden größere Ausfallzeiten.
Die Komfortlösung: automatische Zweiflaschenanlagen
Unter anderem das deutsche Unternehmen GOK bietet seit einiger Zeit sozusagen die logische Weiterentwicklung für diese Gasflaschenanlagen. Die Rede ist von der GOK Zweiflaschenanlage Caramatic. Dieser clevere Helfer bringt gleich mehrere Vorteile mit sich, aber der mit Abstand größte Pluspunkt ist sicherlich der vollautomatische Wechsel von der leeren zur vollen Gasflasche.
Gerade in kalten Nächten oder in den frühen Morgenstunden kann man mit einer solchen Zweiflaschenanlage also eine ganze Menge Komfort im Wohnwagen oder Boot hinzugewinnen. Dabei arbeitet die GOK Caramatic absolut sicher – auch unsere sachkundigen Prüfer empfehlen sie.
Auch in Notsituationen bzw. als provisorische Lösung können Zweiflaschenanlagen zum Einsatz kommen. Mehr dazu finden Sie in unserem Beitrag: “Lösungen zum Umgang mit Gas in Schadens- und Notfällen“.
Wie funktioniert eine Umschaltautomatik für Gasflaschen?
Mittels zweier miteinander verbundenen Druckregler, die gleichzeitig auch eine Art Drucküberwachung bilden, wird bei einem Abfallen des Flaschendrucks automatisch auf die Reserveflasche umgeschaltet. Ein manuelles Austauschen der leeren Gasflasche entfällt hiermit also vollkommen.
Nachdem Sie den Drehknopf der GOK Caramatic von Reserve auf Betrieb umgestellt haben (Knopf bitte immer bis zum Anschlag drehen), ist zudem der Austausch der Flasche sogar während des Betriebs von Gasgeräten problemlos möglich.
Die Flaschenanlage überzeugt darüber hinaus aber auch noch mit weiteren Vorteilen: Betriebs- und Reserveanzeige mittels Manometer sowie eine Gasrücktrittsicherung, die ein Durchschlagen des Gasstroms beim Flaschenwechsel verhindert.
Im Winter kann an dieser Flaschenanlage auch optional Eisex verwendet werden, dass das Vereisen der Druckminderer verhindert. Auch bei kalten Außentemperaturen gibt es also einen optimalen Gasfluss. Die GOK Caramatic funktioniert dabei mit Gasflaschen von 5, 11 und 33kg Größe und ist also auch ideal für längere Campingausflüge.
Hinweise zur Installation und Verwendung von Zweiflaschenanlage
Wichtig dabei ist: Im Falle der GOK Caramatic darf ausschließlich qualifziertes Fachpersonal die Anlage installieren, und zwar auch nur
- in Caravans/Motorcaravans oder
- nachträglich in Wasserfahrzeugen bis zu einer Rumpflänge von 24m.
Der Einbauort ist auf den Flaschenschrank bzw. den Flaschenkasten beschränkt, und vor der ersten Inbetriebnahme ist zudem eine Gasprüfung nach G607 durchzuführen. Ein großer Vorteil für Boote: Die spezielle Lackierung der GOK Caramatic sorgt dafür, dass die salzhaltige Luft keine Schäden an den einzelnen Bauteilen hervorruft.
Gasflasche im Ausland befüllen lassen
Auch bei Nutzung von zwei Gasflaschen kann es vorkommen, dass Sie mindestens eine davon befüllen und/oder austauschen lassen müssen. Während das in Deutschland kein Problem darstellt, sieht es im (europäischen) Ausland etwas anders aus.
Grund dafür sind die pro Land unterschiedlichen Anschlüsse. Wir empfehlen Ihnen daher, sich ein Adapterset wie das GOK Euro-Füll-Set für das europäische Ausland zuzulegen, das Sie auch bei uns GASPROFI-Onlineshop oder im stationären Handel (Immenburgstraße 40, 53121 Bonn) erhalten. Damit lässt sich ein Druckregler mit deutschem Anschluss an europäische Flüssiggasflaschen anschließen.
Außerdem hat der ADAC eine Liste mit länderspezifischen Hinweisen zusammengestellt, wobei sich die Bestimmungen natürlich stets ändern können (s. Liste weiterführender Links am Ende des Artikels).
Die Befüllung von Gasflaschen ist an Autogastankstellen in Deutschland und vielen europäischen Ländern verboten! Unser Beitrag Sicherheitshinweise zur Befüllung von Gastankflaschen an Tankstellen erklärt Ihnen die Hintergründe.
Wann muss ich Druckregler, Schlauchleitungen und Umschalteinrichtungen austauschen?
An dieser Stelle auch noch ein Hinweis zu den Austauschfristen von gasführenden Teilen. Diese richten sich nach der Frage, wie Sie Ihre Wohnwagen/Caravans nutzen. Bei privaten Zwecken sind die oben angegebenen Bauteile spätestens nach zehn Jahren auszutauschen. Achtung: Der Zeitraum bezieht sich dabei nicht auf den Zeitpunkt des Einbaus, sondern auf das Herstellungsdatum.
Bei einer gewerblichen Nutzung des Reisemobils dagegen sind die Komponenten nach spätestens acht Jahren auszutauschen. Dies ist in der Vorschrift 79 von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung festgehalten.
Dabei dürfen Sie auch die Prüffrist nicht vergessen, denn diese sieht einen wesentlich kürzeren Zeitraum vor: Die Prüfung von Gasdruckminderer, Schlauchleitung, Umschaltanlage usw. ist alle zwei Jahre durchzuführen.
Werfen Sie einen Blick in unsere Ratgeber zu Gasgeräte und Gastechnik. Dort finden Sie zahlreiche weitere Hinweise zum sicheren Umgang mit gasführenden Teilen, Prüfungenund mehr.
Fazit
Umschaltautomatiken wie die GOK Caramatic sind eine ideale Ergänzung für den nächsten Camping-Urlaub oder auf dem Boot. Sparen Sie sich die Ärgernisse einer leeren Gasflasche zum falschen Zeitpunkt und profitieren Sie von der komfortablen – automatischen – Lösung.
Bitte beachten Sie dabei immer: Nach jeglicher Veränderung der Gasanlage in Ihrem Wohnmobil oder -wagen muss eine erneute Prüfung nach G607 durchgeführt werden. Wenn Sie Fragen dazu haben, stehen wir Ihnen auch gerne unter 0228 – 7675 7675 oder per Mail (info@gasprofi.de) zur Verfügung. Weitere Informationen zu Flüssiggasflaschen finden Sie übrigens auch in unserem Gasflaschen-FAQ.