Wie funktioniert ein automatischer Schweißschutzhelm?

Das Thema Schweißen und Schweißen mit Gas (Autogenschweißen) spielt bei GASPROFI seit den Anfängen des Unternehmens eine zentrale Rolle. Dementsprechend zählen wir seit vielen Jahren auch zahlreiche Schweißprofis aus Industrie und Handwerk zu unserem Kundenstamm.

Grund genug, das Thema Arbeitssicherheit in diesem Bereich aufzugreifen und Ihnen genauer vorzustellen, wie ein Automatik-Schweißhelm eigentlich funktioniert.

Komfortablere Schweißarbeiten mit Automatik-Helmen

Wenn die zu schweißenden Teile nach dem Fixieren verrutschen, man etwas vergessen hat oder nachsehen möchte, ob die Schweißnaht auch gelungen ist, muss man das Handschutzschild zur Seite legen oder zumindest daran vorbei blicken. Automatische Schweißhelme haben hier einen großen Vorteil – sie sind sofort einsatzbereit und kommen ohne ständiges Kopfnicken aus.

So verhindern Sie Verletzungen an den Augen und Verbrennungen, die beim Schweißen durch Funkenflug und Ultraviolett- und Infrarotstrahlungen entstehen. Und da die Anforderungen je nach Schweißverfahren unterschiedlich sind, verfügen die Schweißhelme über automatische Filter. Sie ermöglichen eine bequeme Anpassung auch während des Arbeitens.

Auto-Darkening-Filter am automatischen Schweißhelm - GasProfi24-Blog
Auto-Darkening-Filter am automatischen Schweißhelm – GASPROFI

Wie funktioniert ein automatischer Schweißschutzhelm?

Im Schutzschild dieser Automatik-Schweißhelme ist eine automatische Sichtscheibe verbaut, die beim Beginn des Startvorgangs innerhalb kürzester Zeit (Wert ist normalerweise einstellbar) selbstständig verdunkelt und so Ihre Augen vor dem hellen Licht des Lichtbogens, der beim Schweißen entsteht, schützt.

Gleichzeitig ist es möglich, die Empfindlichkeit des Filters auf Ihr Schweißverfahren einzustellen. Meist liegt der Bereich zwischen 9 DIN für MIG/MAG-Schweißverfahren und 13 DIN für WIG-Schweißen. Einige Schweißhelme bieten auch die Möglichkeit, eine Stufe zum Schleifen zu verwenden.

Schweißverfahren: Einsatzbereich für Schweißschutzhelme

Da wir schon die unterschiedlichen Schweißverfahren angesprochen haben, nehmen wir das an dieser Stelle zum Anlass, diese kurz vorzustellen bzw. erläutern. Im Detail:

  • Elektroden-Schweißen: Dieses Schweißverfahren gilt allgemein als besonders leicht und sicher. Wesentlich funktioniert das Elektroden-Schweißen nach dem Prinzip, dass der elektrische Lichtbogen zwischen Werkstück und einer abschmelzenden Elektrode brennt. Da hierfür kein Gas erforderlich ist und die Geräte aufgrund ihrer Kompaktheit einfach zu transportieren sind, kann dieses Verfahren auch problemlos im Freien, selbst bei windigen Bedingungen, zum Einsatz kommen. Dementsprechend werden Elektroschweißgeräte in nahezu allen Bereichen der Industrie, Handwerk und Hobby verwendet.
  • MIG-MAG-Schweißen: Das MIG-MAG-Schweißen gilt heute als das am häufigsten angewandte Schweißverfahren. Gerade die hohe Schweißgeschwindigkeit, Präzision und Haltbarkeit der Schweißnähte machen es besonders kosteneffizient und somit sehr wirtschaftlich. Das Akronym MIG-MAG leitet sich dabei aus der Kombination von Metall-Inert-Gas (MIG) und Metall-Aktiv-Gas (MAG) ab und beschreibt wesentlich das Brennen des elektrischen Lichtbogens zwischen dem abschmelzenden, automatisch zugeführten Schweißdraht (=Elektrode) und dem Werkstück. Um Lichtbogen und Schweißzone vor dem Zutritt von Außenluft zu schützen, werden bei MIG-MAG-Schweißverfahren separate Schutzgase zugegeben.
  • MIG-Schweißen: Das sogenannte Metall-Inert-Gas (MIG)-Schweißverfahren ist ein Hartlötverfahren, welches normkorrekt eigentlich als Metall-Schutzgas-Löten (MSG) bezeichnet werden müsste. Beide Namen sind allerdings gängig. Ähnlich einfach in der Handhabung wie das zuvor skizzierte MIG-MAG-Schweißverfahren, brennt der hier der elektrische Lichtbogen zwischen Werkstück und der kontinuierlich abschmelzenden Lötdrahtelektrode und dem Werkstück. Auch hier schützt ein zugegebenes Schutzgas Lichtbogen und flüssiges Lot vor der Außenluft.
  • WIG-Schweißen: Unter Schweißprofis ist das sogenannte Wolfram-Inert-Gas-Verfahren (WIG) aufgrund seiner einfachen Handhabung und guten Beherrschbarkeit als besonders beliebt. Unter allen hier gelisteten Schweißverfahren ist es dasjenige mit dem intensivsten Lichtbogen (siehe dazu auch die einstellbaren Sichtschutzstufen, die meist von 9 bis 13 reichen). Beim WIG-Schweißverfahren brennt der elektrische Lichtbogen zwischen (nicht abschmelzender) Wolfram-Elektrode und Werkstück, wobei Lichtbogen und Schweißzone durch separat zugeführtes Argon-Schutzgas vor äußeren Einflüssen geschützt werden. Profis schätzen hier vor allem die Möglichkeit der sehr sauberen und komfortablen Schweißarbeiten: Der Wegfall von Flussmitteln, der spritzfreie Lichtbogen sowie saubere Nähte ohne die Notwendigkeit von Nacharbeiten am Werkstück.
  • Plasma-Schneiden: Dieses Schweißverfahren basiert auf dem Prinzip der Einschnürung, durch welches im Schweißbrenner ein hocherhitztes, ionisiertes Gas mit hohem Energiegehalt entsteht, dessen Energie in Wärme umgewandelt wird. Dieses den Lichtbogen übertragene Gas wird dann als Plasma bezeichnet. Das Plasma-Schneiden zeichnet sich durch eine hohe Energiedichte des Lichtbogens und eine entsprechend hohe Schnittgeschwindigkeit aus. Gerade weil hier lediglich Druckluft als Schneidgas benötigt wird, gilt es als besonders komfortable und leistungsstarke Schweißvariante, die vor allem in den Bereichen Behälterbau, Installation und Stahlbau zum Einsatz kommt.
Mann mit automatischem Schweißschutzhelm - GasProfi24-Blog
Beidhändige Schweißarbeiten dank automatischen Schweißschutzhelmen – GASPROFI

Stromversorgung bei automatischen Schweißerhelmen

Zurück zu den Automatik-Helmen. Aufgrund der automatischen Abdunkelung und den einstellbaren Parametern benötigen sie eine Energiequelle. Generell lassen sich bei automatischen Schweißhelmen drei Arten unterscheiden:

  • Batterie
  • Solarzellen
  • Kombination aus beiden

Der Vorteil von batteriebetriebenen Helmen liegt in der extrem schnellen Reaktions- bzw. Verdunkelungszeit, die oft etwas besser alsbei solarbetriebenen Schweißerhelmen ist. Dafür ist allerdings auch ein Austausch der Batterie nötig. Die solarbetriebene Versorgung ist dagegen kostengünstiger und die Automatik bezieht ihre Energie vom jeweiligen Lichtbogen des Schweißbrenners. Eine kombinierte Version verbindet die Vorzüge beider Arten.

Wartung und Pflege des Schweißerschutzfilters

Die automatische Filterkassette ist von außen mit einer Vorsatzscheibe geschützt, die vor Schweißspritzern und Perlen schützt und sich sehr leicht austauschen lässt. Ohne weiteres Werkzeug sind die Vorsatzscheiben wechselbar – innerhalb kürzester Zeit haben Sie wieder einen guten Durchblick beim Schweißen.

Generell ist es wichtig, dass Sensoren, Solarzelle und Filterscheibe sauber bleiben. Sowohl die Filterkassette als auch die Helmschale lassen sich zB mit Seifenlauge waschen. Vermeiden Sie Lösungsmittel oder aggressive Reinigungsmittel. Bewahren Sie die Helme an einem sauberen und trockenen Ort auf.

Automatik-Schweißschutzhelm mit Solar-Stromversorgung - GasProfi24-Blog
Automatik-Schweißschutzhelm mit Solar-Stromversorgung – GASPROFI

Checkliste zum Kauf von automatischen Schweißschutzhelmen

Wie bei vielen anderen Produkten auch unterscheiden sich die Helme vor allen Dingen in den Details. Als Checkliste im Rahmen einer Kaufberatung sollten Sie folgende Punkte in jedem Fall beachten:

  • Anwendung: Nicht jeder Helm eignet sich gleich gut für alle Schweißverfahren. Dementsprechend sollten Sie vorher überlegen, wie Sie zukünftig arbeiten.
  • Einstellmöglichkeiten: Was lässt sich wie einstellen (Verdunklungsstufe und -zeit, Schutzstufe, Schleifstufe, Verzögerungszeit, Lichtempfindlichkeit) und was nicht?
  • Abblendgeschwindigkeit: Je schneller das Abblenden möglich ist bzw. je niedriger die Reaktionszeit, desto besser.
  • Komfort und Gewicht: Wenn möglich, testen Sie den Schweißerhelm – ziehen Sie ihn an und prüfen Sie, ob er gut und angenehm sitzt und auch wie groß das Sichtfeld ist. Immerhin werden Sie ihn wahrscheinlich lange und oft nutzen und die Bedienung bzw. das Tragen sollte möglichst angenehm sein.
  • Ersatzteile: Bietet der Hersteller einzelne Ersatzteile (Vorsatzscheiben, Solarzellen usw.) an? Gewährleistet er eine dauerhafte Versorgung?

Fazit

Mit Automatik-Schweißhelmen bekommen sowohl Profis als auch ambitionierte Hobby-Schweißer moderne Produkte an die Hand, die in Sachen Sicherheit bzw. Schutz Ihrer Augen und Komfort in der Regel keine Wünsche offen lassen. Neben den Standardausführungen der Helme führen wir auch eine Reihe von verschiedenen außergewöhnlicheren Designs – ideal für alle, die auch beim Schweißen ein optisches Statement setzen möchten ;-)

Wie bereits erwähnt, ist das Ausprobieren der Schweißerhelme hilfreich, um das für Sie passende Modell zu finden. Schauen Sie einfach in unserem Ladenlokal (Immenburgstraße 40, 53121 Bonn) vorbei. Bei weiteren Fragen zu den Helmen oder anderen Themen rund um Schweißarbeiten sind wir unter info(at)gasprofi.de natürlich auch per Mail erreichbar!

Weitere Informationen zu Schweißhelmen und Ihrem Schutz bei Schweißarbeiten