Blog des Monats November: André Körfgen mit sauerlandgriller.com

Unseren Blog des Monats im November haben wir, wie der Name schon vermuten lässt, im schönen Sauerland gefunden. Auf sauerlandgriller.com dreht sich alles um die Essenszubereitung außerhalb der eigenen vier Wände. Viele anschaulich bebilderte Rezepte, Tipps und Tricks sowie hilfreiche Gadgets machen aus jedem Laien einen Grillprofi.

Wie das Projekt seinen Anfang genommen hat, wo er sich inspirieren lässt, auf welche Weise Dutch-Oven, Smoker und Kugelgrill zeitgleich zum Einsatz kommen, Tipps für Rubs und Mopps und mehr verrät André Körfgen im GASPROFI-Interview. Viel Spaß beim Lesen!

Interview mit André Körfgen von sauerlandgriller.com

Hallo Herr Körfgen! Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns nehmen. Erzählen Sie uns doch erst einmal, wer Sie sind und wie Sie dazu gekommen sind, sauerlandgriller.com zu starten.

Mein Name ist André Körfgen, ich bin 46 Jahre „jung“ von Beruf Koch und privat eben ein leidenschaftlicher Griller. Alles fing im Sommer 2014 an: Jeder, aber auch wirklich Jeder fotografierte sein Essen und postete dies in den sozialen Netzwerken. Aus einer Laune heraus sagte ich zu meiner Lebensgefährtin: “Komm, das machen wir auch mal“ :-)

Eigentlich sollte es nur ein Spaß sein, aber so nach und nach erreichten mich Nachrichten mit Fragen dazu, wie ich dieses oder jenes gemacht habe… Also gut, dachte ich mir: jedem Fragen zu beantworten ist ja auch irgendwie doof und so entstand schließlich der Blog sauerlandgriller.com.

Anfangs nur mit einfachen Gerichten wie Chicken Wings, Bacon Bomb und knuspriges Bierhähnchen.

Wen möchten Sie mit dem Blog erreichen beziehungsweise was möchten Sie vermitteln und warum?

Ich möchte mit meinem Blog die Leser erreichen, die gerne einmal etwas anderes als Bratwurst, Nackensteak, Hähnchenbrust und Bauchfleisch grillen möchten. Damit dies auch gelingt, erkläre ich Step-by-Step die einzelnen Arbeitsschritte bis hin zum „berühmten“ Tellerbild.

Das Ganze mache ich, um den Lesern eine Art „Erfolgserlebnis“ zu schenken, damit sie nicht immer nur das übliche, oben genannte Grillgut auf – zum Teil weit über 1000€-teuren-Grills zubereiten. Es gibt so viele schöne Sachen, die man grillen, smoken oder räuchern kann! Das wird ja auch zurzeit gerne in unzähligen TV-Sendungen propagiert.

André Körfgen, Sauerlandgriller - GasProfi24-Blog
André Körfgen von Sauerlandgriller

Was ist an Ihrem Blog so besonders?

Ich zeige den Lesern in einfachen Schritten die einzelnen Arbeitsschritte. Die wichtigsten Schritte dokumentiere ich zusätzlich noch mit reichlich Bildmaterial, welches in meiner Küche bzw. im Garten ungeschönt aufgenommen wurde. So bekommt der Leser eine Herstellungs- und Erfolgsgarantie.

Auch ist es mir sehr wichtig, dass der Leser alle Zutaten im gut sortierten Discounter bekommen kann und nicht erst eine Megabestellung bei einem Gourmet-Lieferanten aufgeben muss!

Bei all den vielen unterschiedlichen Gerichten, die Sie vorstellen – haben Sie da ein Lieblingsrezept?

Ein richtiges Lieblingsrezept habe ich eigentlich nicht. Alles, was auf meiner Seite ist, habe ich mit Liebe zubereitet und ich verarbeite auch nur Zutaten, die ich bzw. wir gerne mögen. Was aber immer geht, ist ein schönes Rumpsteak oder auch mal ein leckerer Eintopf aus dem Dutch Oven (Anm. d. Red.: Siehe hierzu auch unseren Dutch Oven Ratgeber) oder ein 14-Stunden gegartes Pulled Pork… Ich bin da sehr flexibel. :-)

Sascha Busch, GasProfi - Yehdou FotografieGASPROFI Sascha Busch zum Blog des Monats:
Neben diesem Blog haben wir noch viele weitere Projekte vorgestellt – viel Spaß beim Stöbern auf der Blog des Monats-Übersichtsseite. Übrigens: Wir suchen stets nach weiteren Blogprojekten – bewerben Sie sich!

Wenn Sie sich entscheiden müssten: Welche Landesküche ist Ihr Favorit?

Ich liebe das amerikanische BBQ in allen Variationen.

Woher holen Sie sich Inspiration für Ihre Gerichte? Sind es Zeitschriften, ein berühmter Sterne-Koch, andere Blogs?

Die Inspirationen für meine Gerichte kommen mir z.B. manchmal bei einer längeren Autofahrt. So auch, als wir von der deutschen Grillmeisterschaft aus Fulda zurückfuhren. Schnell waren Zettel und Stift von meiner Lebensgefährtin zur Hand und ich redete drauf los.

Natürlich hole ich mir auch in Netzwerken, Grill-Foren, Zeitschriften und auch in „Omas-Kochbüchern“ Inspirationen. Diese wandele ich dann hin und wieder ein wenig ab. Von Sterneköchen hole ich mir eigentlich keine Inspirationen.

Passionierter Griller – egal ob Smoker, Dutch Oven, Gas- oder Kugelgrill

Interessiert uns als GASPROFI natürlich brennend ;-) Wie kochen Sie am liebsten – mit Gas, Strom oder reinem Feuer?

Ich liebe alle 3 Arten vom Grillen/Kochen. Wenn es mal schnell gehen muss, sind der Gasgrill und der Elektrogrill einfach unschlagbar – Grill an, Hitze umgehend erreicht, Steak drauf und dann genießen. :-) Bei z.B. den sogenannten „Long Jobs“ bevorzuge ich Holzkohle-Grills bzw. meinen Watersmoker, ebenfalls mit Holz-Briketts befeuert.

Sie beherrschen die Zubereitung von Speisen mit dem Kugelgrill, dem Smoker und auch im Dutch Oven aus dem Effeff. Nun aber einmal Hand aufs Herz: Gibt es unter diesen Geräten eines, mit dem Sie am liebsten arbeiten?

Das kann ich gar nicht genau sagen. Es kommt auf meine Stimmung drauf an. Aus diesem Grund habe ich auch immer Dutch Oven-Station, Smoker und Kugelgrill parat und einsatzbereit.

Es kommt auch schon mal vor, dass im Dutch Oven ein leckeres Brot gebacken wird, während im Smoker die Spareribs ganz langsam vor sich hin smoken und in der Kugel eine Vorspeise zur Überbrückung der unterschiedlichen Garzeiten zubereitet wird. Das merkt natürlich auch meine liebe Nachbarschaft, die mich dann öfter als normal ´besuchen´. :-)

Schokobrot aus dem Dutch Oven - GasProfi24-Blog
Schokobrot aus dem Dutch Oven

Haben Sie Tipps für besonders schmackhafte Rubs und Mopps für uns?

Ich bevorzuge den Magic-Dust-Rub, den ich mir ständig neu zubereiten muss, weil die Aufbewahrungsdose quasi immer leer ist. Auch nehme ich gerne die Rubs von Ankerkraut. Allerdings schreibe ich dem Leser immer eine Alternative dazu, damit er selbst entscheiden kann, was und wie er gerne rubben möchte.

Moppen tue ich gerne mit der sogenannten „Master Sir Buana“ Sauce, eine Sauce eines befreundeten Grillers aus einem bekannten Grillforum. Wenn´s mal etwas schärfer sein darf, ist die Cherry-Chipotle Sauce auch richtig toll.

Wichtig ist, dass der Rub ca. 12 Stunden vor dem Grillen in das Fleisch einmassiert wird und danach das Fleisch eng eingewickelt in Klarsichtfolie, bzw. einvakuumiert im Kühlschrank ruhen darf. Auf diese Weise ziehen die Aromen schön ins Fleisch ein.

Die Moppsauce dagegen sollte nicht zu früh aufgetragen werden. In der Regel moppe ich 2-3 Mal im letzten Drittel der Garzeit in kurzen Abständen, bevor das Fleisch fertig ist.

Wenn Sie nur drei Lebensmittel mit auf eine einsame Insel nehmen dürften, welche wären das und wieso?

Da es ja vielleicht auf der Insel Früchte wie Kokosnüsse oder Bananen geben wird, nehme ich ein schönes Roastbeef , Hähnchenfleisch und Kartoffeln mit. Nach Gewürzen habt ihr ja nicht gefragt. :-) Ne, im Ernst, mit diesen Zutaten lassen sich ne Menge leckere Sachen herstellen.

Gibt es umgekehrt auch Gerichte oder Zutaten, die Sie überhaupt nicht mögen?

Ich habe eine große Abneigung gegen Zimt! Den schmecke ich IMMER heraus, egal, wie wenig im Produkt enthalten ist. Natürlich ist in einigen meiner Gewürzmischungen Zimt enthalten, aber das ist dann für mich so gerade noch im Grenzbereich.

Dann ist Kümmel auch nicht so unbedingt etwas für mich. Der gehört in meinen Augen nur ganz ganz selten zu einem Gericht dazu.

Dirty Bacon Burger - GasProfi24-Blog
Dirty Bacon Burger

Stimmungsvolles Wintergrillen

Die „klassische“ Grillsaison 2018 ist nun vorbei. Haben Sie für alle, die einmal das Wintergrillen ausprobieren möchten, einen Geheimtipp parat?

Wintergrillen macht, genau wie die Sommervariante, so richtig Spaß. Ich mache oft im Winter ein schönes Pulled Pork oder Pulled Beef. Das dauert zwar, aber man kann in der Zwischenzeit prima einkaufen fahren oder andere schöne Dinge machen.

Dann steht Schichtfleisch im Dutch Oven auch immer bei mir auf dem Wintergrillplan. Generell stehen alle Gerichte, die im Dutch Oven zubereitet werden im Winter bei mir hoch im Kurs.

Auch toll für die kalte Jahreszeit ist die Feuertonne (ich nenne sie Ghettotonne): Die Tonne ordentlich befeuern, die eigens angefertigte Stahlplatte drauf legen, Steaks dazu packen, kurz von beiden Seiten braten, an der Seite ziehen lassen und alles direkt an der Platte essen. Das kommt bei uns im Freundeskreis immer gut an.

Dazu gibt’s dann später einen heißen Glühwein, ebenfalls von der Ghettotonne .;-) Wichtig ist immer: Der Spaß darf nie zu kurz kommen!

Herr Körfgen, vielen Dank für Ihre Zeit. :-)

Weitere Informationen über André Körfgen und Sauerlandgriller